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– mit kleinen Schritten laufen. Schlounze – schlendern, faul laufen oder reden. Duchle – leis laufen, schleichen. Hoßle – mit schlottrigen Beinen laufen. Krackle, grâtsche – schlecht laufen und schreiben. Dorgle – unsicher laufen von trunkenen und alten Leuten. Duchsle – gebückt laufen. Pfatsche – im Wasser laufen. Nebesigehe – bei Seite gehen von der Arbeit weg. Wenzeln – wandern von Dienstboten. Gambere – die Füße unter dem Tisch oder Stuhl hin und her bewegen. Schnechle – mit den Füßen sich wehren. Stachere – leichtfertig klettern. Spreiße – spreizen. Schwicke – schwere Last heben. åbankere – abplagen z. B. „des Päckli hot mi odder (aber) åbankert, bis i’s ham brocht ho“. Baste oder mandenire – einen Gegner oder eine schwere Arbeit oder eine große Portion Speise zwingen. Strabble – angestrengt brauchen. Näthe – eine Arbeit mit Noth oder Mühe zustandbringen. Båstle – Hausgeräthe neumachen oder ausbessern, ohne Handwerker zu sein. Hosse – schaukeln an der Wiege, am „Hossegaul“. Schocken – schaukeln an der eigentlichen Schaukel. Repple – Hände oder Wäsche schnell reiben. Ripple – regen, bewegen, pfuddele – sudeln im Wasser. Nottle und schottle – rütteln. Pflumpfe – schwer auffallen. Knetsche – hörbar knetten. Knörkle – knittern. Z’samme grümple – Papier zusammendrücken zu Gerümpel. Niffle – reiben (Schuh). Glenke – läuten mit der kleinen Thurmglocke z. B. ’s glenkt – es läutet. Stupfele – das letzte vereinzelt hängen gebliebene Obst, Trauben, die im Boden noch stecken gebliebenen Kartoffeln einsammeln. Stuttere – herumstupfen und suchen. Krasple, z’sammenkrasple – schnell etwas zusammenpacken. Rändsle – das Gras am Rande abmähen. Reinproffe – mit beiden Armen über den Tisch hineinliegen. Borze – etwas hervorstehen lassen z. B. die Unterlippe im Verdruß, oder auch vom bauschigsein des Kleides, uneigentlich = stolz sein, stolz thun. Pflustern, aufpflustre – die Feder stellen, bei den Vögeln, wenn sie krank oder erregt sind. Hussere – frostigthun wie junge Gänse. Stäupere – stützen. Lottere – wackeln. Kustere – umschauen, untersuchen. Zöible oder zöwle – am Haar schütteln. Zippere – peinigen. Traktire – plagen. Krälle – kratzen mit Nägeln oder Krallen. Feisele – nach Schimmel schmecken, Modergeruch verbreiten. Schmärbele – nach ranzigem Fett schmecken. Verspåre – verfaulen (von Kleidern). Gieke und gieksen – stechen – (das Schwein). Grette – die Würste sieden. Strolle – strudeln.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)