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schlingenden wilden Reben, die halbzerfallenen steinernen Götterbilder, hoch auf den Balustraden des prachtvoll gesäulten hinteren Abschlusses, dunkel ernst im graulichen Herbsthimmel stehend, von feuchten Nebeln getränkt, wehmüthig schön. –

Als besonders günstige Aussichtspunkte nennen wir noch: bei Mergentheim vom Kötterhäuschen und dem Trillberg, bei Adolzhausen vom neuen Gottesacker aus, bei Archshofen auf dem Münsterer Feld, auf der Markung Blumweiler schöne Ansichten der Stadt Rothenburg, bei Creglingen auf dem Handbuch und dem Johannisberg, bei Edelfingen der Höhberg mit lieblichem Blick ins Tauberthal, auf der Markung Finsterlohr auf Burgstall, bei Frauenthal auf dem Heidelfeld, auf Markung Freudenbach, in Freudenbach, Schön und Erdbach, bei Herbsthausen auf der Straße nach Hollenbach, bei Igersheim auf Schloßruine Neuhaus, bei Laudenbach auf der Straße gegen Rinderfeld, bei Löffelstelzen vom Pfarrhaus, bei Markelsheim der Tauberberg und das Hohgericht, bei Münster auf der Engelshütten-Höhe, bei Neubronn auf den Höhen, bei Neunkirchen „auf der Ebene“, bei Roth vom Kreuz aus Aussicht zu den Waldenburger Höhen und ins Tauberthal bis gegen Wertheim, bei Simmringen auf der Däxenheimer Höhe und auf der Hardt, bei Waldmannshofen auf der „Wart“, bei Weikersheim auf dem Winterberg, wo der Wartthurm steht, auf dem Karlsberg und auf der Pfitzinger Straße.


Boden.[1]

Geologisch besteht das Terrain des Bezirkes aus den verschiedenen Gliedern der Muschelkalkformation und aus der Lettenkohle. Hiernach theilt sich die Beschaffenheit des Bodens in zwei Hälften, je nach den Zersetzungsprodukten genannter zwei Gebirgsarten. Außerdem weisen die verschiedenen Thäler, das Tauberthal mit allen seinen Seitenthälern, ein jüngeres Schwemmland auf und drei Gemeinden an der bayerischen Grenze einen Löß- und Diluvialboden.

Die Tauber durchzieht in ihrer ganzen württembergischen Länge bis zum badischen Marktflecken Königshofen, wo im Thale bereits ein schmaler Streifen des bunten Sandsteins zu Tage tritt, die unterste Lage des Muschelkalkes, den Wellenkalk, der


  1. Von Ökonomierath Spieß in Sailtheim.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0045.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)