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Außer dem bereits genannten ist unbedeutenderen Besitz am Orte betreffend folgendes zu erwähnen: Gegen die Mitte und zum mindesten bis zum Ende des 14. Jahrhunderts erscheint ein Zweig der Familie von Ellrichshausen, welcher abweichend von der sonstigen Familie einen Querbalken im Wappen führt, als hier angesessen, zuerst im Jahr 1347 Walther, Sohn Konrads von E. und der Elisabeth, einer Tochter Siefrieds des Jaggen von Sechtenhausen, dessen Besitz in hiesiger Gegend wohl durch eben diese Vermählung ellrichshausisch wurde; den 23. April 1356 verkaufte Walther, Schwiegersohn Konrads von Zipplingen Fuchs genannt, der zu Dürgenheim gesessen ist, seine hiesigen Äcker um 40 Pfd. Hllr. an Kloster Kirchheim; nach seinem Tode verkauften den 13. März 1370 seine Wittwe Adelheid (? von Zipplingen) und ihre Söhne Wilhelm und Jakob von Ellrichshausen ihr hiesiges Lehen an den Kirchherren zu Ebermergen, welcher es zu einer Messe in die St. Annakapelle nach Kirchheim stiftete, den 22. März 1376 Wilhelm mit Einwilligung seiner Brüder Konrad und Walther zwei hiesige Wiesen um 30 Pfd. Heller an dasselbe Kloster; Konrad kommt wohl noch bis zum Jahr 1417, jedenfalls bis 1395 als nach hier benannt vor (Wirt. Franken 6, 432–434. 9, 164). Weiterhin wird, wohl als adeliger Besitzer dahier, in den Jahren 1351–1363 Walther Brun von Hausen zu Zöbingen gesessen erwähnt, erscheint Seytz von Zipplingen (1372–1412) als zu Zöbingen gesessen (S. 819), Fritz von Zipplingen im Jahr 1428 als Lehensträger verschiedener Güter in und um Zöbingen vom Hause Oettingen. – Genanntes Kloster Kirchheim erwarb auch sonst hier seit 1363 Wiesen von Walther Brun, von Graf Ludwig von Oettingen u. s. w., Hölzer 1406 von der Familie von Bopfingen, sonstigen Besitz von einer Reihe hiesiger Bürger. Wegen des Novalzehntrechts gab es 1499 Prozeß zwischen ihm und der Pfarrei, 1599 einen Vergleich zwischen ihm und der Gemeinde. Wenn Kloster Neresheim im Jahr 1298 hier begütert genannt wird (OA.Beschr. Neresheim S. 375), so ist das unrichtig, es ist Ziswingen (bayr. AG. Nördlingen) gemeint.

Den 13. Juli 1759 brannten in Folge eines Unfalls bei Auslassen von Schmalz in 11/2 Stunden 43 Firste ab.

Östlich von Zöbingen und Wöhrsberg bei dem Feld- und Fußwege nach Sechtenhausen, wo noch heutzutage die Flur Heroltsaich ist, lag der nunmehr abgegangene Ort Herolts-, Hergolts-Aich: er wird im J. 1349 als Heroltaych genannt (s. S. 766), seinen Hof zu Herrgoltzaich mit aller Zugehör und die Holzmark, genannt Holzburg, schenkte nach einer Urkunde des Karmeliterordens-Provinzials und Kapitels vom 9. Septbr. 1404 der Nördlinger Rathsbürger Heinrich Frickinger an das neugegründete Karmeliterkloster zu Nördlingen (Dolp, Gründl. Bericht von dem Zustand der Kirchen in . . . Nördlingen. Anhang Nr. XCVIII).

In Bezug auf die kirchliche Geschichte des Ortes ergibt sich schon aus der früheren Darstellung, daß die hiesige Liebfrauenkapelle

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 841. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_841.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)