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hoch und unten 0,50 m breit und 0,55 m hoch. Er war unter einer dachförmigen Umhüllung, wie der vor ein paar Jahren aufgefundene. Der Deckel hat oben eine Leiste, die zu Häupten in einem größeren mit 2 Öffnungen versehenen, zu den Füßen in einem kleineren Schlangenkopf endigt. Im Sarg fand sich nichts vor als der zerbrochene Schädel und starke Knochengebeine. Zu Füßen des Sarges lagen in einem viereckigen, durch Bretter abgesonderten Raum verschiedene gedrehte Gegenstände von Holz; auch stand hier eine Art Tischchen auf 4 gedrehten runden Füßen; letztere ruhten auf Tannenästchen, die Nadeln zum Theil noch grün erhalten, verfaultes Moos bildete die Umgebung der Füße. Der mit glatten Flächen und scharfen Kanten schön gearbeitete Todtenbaum befindet sich jetzt im Museum vaterländischer Alterthümer in Stuttgart.

Die Glocken der Pfarrkirche haben folgende Umschriften: 1. Große Glocke, oberer Rand: Benedicamus Patrem cum Filio et Spiritu Sancto, laudemus et superexaltemus eum in saecula; in der Mitte: Alexander und Nicolaus Arnoldt von Dinkelsphil haben mich gegossen anno Domini 1732; unterer Rand: Benedicta sit sancta et individua Trinitas. Sancta Dei Genitrix sit nobis mediatrix. 2. Mittlere Glocke, oberer Rand: Christe resolve fulgura † in hoc signo salus et victoria; in der Mitte: ein Schild mit 2 Glocken, darunter Anno Domini 1737, Alexander Arnoldt, Nicolaus Arnoldt; unterer Rand: Jesu Corona Martyrum, vires solve fulminum, per Martyrem Mauritium sis nostrum solatium. 3. Kleinere Glocke: Gegossen von Jacob Probst in Nördlingen im Jahre 1834. Alois Hassl Pfarrer und Schulinspector und Anton Jettinger Schultheiß in Zöbingen. 4. Die kleinste Glocke, oberer Rand: Morientium solatione, resurrectione carnis; in der Mitte: S. Josephus; unterer Rand: Johann Sinderbrinck Stat-Uhrmacher Anno Domini 1786.

Die Glocken der Marienkapelle haben die Umschriften: Größere Glocke mit der Jahreszahl 1669, oberer Rand: A fulgure et tempestate libera nos Dne Jesu Christe; in der Mitte: die 4 Evangelisten in Medaillons und Bruno Ler et M. Stefan; unterer Rand: Nos cum prole pia benedicat virgo Maria. Kleinere Glocke: 1497 jar gos mich Peter Gereis von Augspurg.

Das Schulhaus wurde, sammt dem Rathhaus als Anbau, 1879 erbaut; es unterrichten 1 Lehrer und 1 Lehrgehilfe. Bei

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 837. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_837.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)