für letztere Güter erwarb, allein bei 200 Jahren konnte dieselbe nicht mehr durch einen Priester am Orte, sondern nur von der Pfarrei Schneidheim aus versehen werden, bis den 6. Dezember 1741 der Landkomthur der Ballei Franken, Komthur zu Ellingen und Würzburg, Freiherr Karl Heinrich von Hornstein, unter Mitwirkung der Gemeinde und Zuziehung insbesondere des kleinen Zehnten diese Pfründe wiederherstellte. Der Orden behielt sich das Nominations- und Präsentationsrecht vor, nach seiner Säkularisation trat zunächst landesherrliche Besetzung ein, bis im J. 1858 bischöfliche Kollatur folgte.
Wössingen, Pfarrweiler, 21/2 km südsüdwestlich von Z. auf der Höhe gelegen, am Beginn eines seichten Thälchens. Der Wössinger Berg gewährt eine schöne Fernsicht über das Ries bis zum Hahnenkamm, über das Sechtathal an Ipf und Baldern. Gegen Nordost erhebt sich in grauer Ferne der Hesselberg. Die hochgelegene Kirche zum heiligen Bonifazius ist sehr späten gothischen Stils mit schönem Sterngewölbe im vieleckigen Chor. Die Schiffdecke ist flach, der Triumphbogen spitzig, jetzt alles gothisch ausgemalt. Außerdem besitzt die Kirche ein altes Holzbild der heiligen Anna, der östlich am Chor stehende hübsche Thurm wird gegen oben achteckig; die beiden Glocken wurden 1853 umgegossen von Klein in Nördlingen. Die Baulast hat Oettingen-Wallerstein.
Der ummauerte Friedhof geht um die Kirche und bietet wieder schöne Aussicht ins Ries. Das Pfarrhaus wurde 1861 erbaut, zu seiner Unterhaltung hat der jeweilige Pfarrer beizutragen; außerdem besteht ein durch einen jährlich von der Gemeinde zu entrichtenden Bauschilling anwachsender Baufonds.
Das Schulhaus mit eigener Schule wurde 1847 theilweise neu erbaut. Trinkwasser liefern 8 Pump- und 1 Schöpfbrunnen. Die Vermögensverhältnisse sind, wie auch in Sechtenhausen, günstig. Außer der Kirchenstiftung mit einem jährlichen Zinseinkommen von 323 M. besteht eine Schulstiftung mit 172 M. für arme Kinder.
Ein Vicinalsträßchen, das von der Ellwangen-Nördlinger Straße abzweigt und auf die Vicinalstraße nach Zipplingen mündet, zieht oberhalb des Ortes vorbei am „kalten Brunnen“ und heißt Stubenweg; eine Wiese rechts davon heißt „Hölle“.
Der Ort, dessen Namen auf einen Eigennamen Wasso zurückzuführen ist (Förstemann, Ortsnamen Sp. 1561), wird
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 831. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_831.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)