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(siehe oben). Kloster Zimmern (bayr. AG. Nördlingen) erwarb den 14. September 1381 eine Hofstatt und einen Garten, in der Folge noch weitere Güter, ein Besitz, welcher überhaupt in Folge der Reformation des Klosters Zimmern an das Haus Oettingen-Oettingen und von diesem im Jahr 1721 durch Kauf an Oettingen-Spielberg kam. Auch die Deutschordenskommende Ellingen kommt etwas in Betracht: den 4. August 1380 verkauften Albrecht von Zipplingen und sein Sohn Albrecht 2 Hofraithen, 1 Baumgarten, 57 Morgen Ackers und 8 Tagwerk Wiesen um 1255 Pfd. Heller an sie, den 1. Juni 1381 Albrecht d. Ä. Dorothea seine Gattin und ihre Kinder Albrecht, Katharina und Anna ein hiesiges Gütlein um 180 Pfd. Heller an Weyprecht Rüd Komthur und das Haus zu Ellingen, worauf Engelhard von Hausen den 8. Juli d. J. auf alle seine Ansprüche daran verzichtete. In späterer Zeit ist übrigens von diesem ellingischen Besitz nichts mehr bekannt und derselbe dürfte wohl meistens an die Oettinger Kommende übergegangen sein, doch wurde auch eine hiesige Gült von der Kommende Ellingen im Jahr 1443 der Kommende Kapfenburg verkauft. – Außerdem erhielt noch den 10. Januar 1380 Hans Ellrichshausen, gräfl. öttingischer Diener, von Graf Ludwig von Oettingen auf dessen Landgericht zu Kirchheim einen Schirmbrief wegen der früher grafeneck’schen Güter dahier und wird im Jahr 1440 das Spital Dinkelsbühl, im Jahr 1485 die Propstei Ellwangen als gültberechtigt genannt. 1

Vom genannten Besitze dauerte der kommende-öttingische, kapfenburgische, gräflich-öttingische, in der Folge öttingen-spielbergische, und kl. kirchheimische noch in späteren Jahrhunderten fort, mochte auch einiger anderer im Verlauf der Zeit hinzukommen. Nach der Topographia Ellvacensis von 1733 befanden sich hier folgende Unterthanen: der Kommende Oettingen: 8 Bauern, 19 Löhner, 19 Söldner (zus. 46, nach Moll weniger richtig 56, nach anderen Angaben 52 oder auch 42), öttingen-spielbergisch: 1 Bauer, 3 Löhner, 10 Söldner (zus. 14, nach Moll wohl unrichtig 13 wallersteinisch, nach anderen 28), der Kommende Kapfenburg: 4 Löhner (nach Moll weniger richtig 1 Söldner), nördlingisch: 3 Bauern, 1 Löhner (nach anderen: das Hospital 3, das Klösterle 1), kloster-kirchheimisch: 2 Löhner, ellwangisch (Amts Pfahlheim): 1 Söldner (nach Moll ohne Gemeindsrecht, wie es scheint später in Wegfall gekommen), bopfingisch: 1 Löhner, somit von diesen 7 Herrschaften 12 Bauern, 30 Löhner, 30 Söldner (zus. 72, nach Moll auch noch 4 kloster-zimmernsche, später öttingen-spielbergische, 2 brandenburg-ansbachische). In späteren Zeiten übten Oettingen-Spielberg und der Deutschorden die hohe und niedere Obrigkeit dahier gemeinsam und zwar nach einer Beschreibung aus der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts in folgender Weise aus: Erbhuldigung, Besteuerungsrecht, Nachsteuer und Abzugsrecht, Reis und Folge, advocatia mere civilis hatte

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 824. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_824.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)