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den Schnaitberger (von Schnaitberg OA. Aalen) und seine Ehefrau Elsbeth an den Komthur „Heinrich den Fuss“ und die Brüder des Deutschen Hauses zu Oettingen, zwischen 1335 und 1363 überließ derselbe eine Hofstatt und den Weg zu dem Zehntstadel und davon an den Komthur Heinrich von Gundelsheim. Doch erwarb die Kommende auch noch manches andere dahier, so (?) 1401 ein Haus von einer Wittwe von Kemnath (Oberkemnathen, bayr. AG. Wassertrüdingen; 5. Jahresber. f. d. Rezatkreis S. 26 – im gleichen Jahre war Fritz Kämneter dahiergesessen genannt worden –), den 1. Juni 1407 18 Leibeigene dahier von Erkinger von Geislingen, sowie den 7. Okt. d. J. 5 Söldengüter und Hofstätten dahier um 102 fl. von dem Nördlinger Bürger Heinrich Töter, am 5. April 1411 3 Hofstätten und Söldengüter mit einem Baumgarten um 120 fl. von Lutz von Holheim zu Röttingen, den 10. April 1420 von Fritz Bitterlin, seiner Hausfrau Elsbeth und ihrem Sohn Paul dahier 31/2 Morgen Ackers um 30 fl. In genanntem Jahr gehörten ihr bereits 8 Höfe und 29 Sölden dahier mit allem Recht, Gericht, Vogtei und aller Herrlichkeit. In der Folge, so im 18. Jahrhundert, war der Ort der Sitz eines kommende-öttingischen Unteramts, zu welchem auch Unterthanen und Zehnten zu Itzlingen (OA. Neresheim), Nordhausen, Schneidheim, Oberwilflingen und Gramstetten (bayr. AG. Dinkelsbühl) gehörten.

Neben dem Besitz der Kommende Oettingen tritt namentlich Berechtigung des gräflichen Hauses Oettingen hervor, wie z. B. die S. 644 erwähnte Bewilligung Graf Ludwigs (VI.) von Oettingen vom 30. Nov. 1313 beweist, und den 10. August 1380 nahmen die Gebrüder Ludwig (XI.) und Friedrich (III.) Grafen zu Oettingen die Gebauerschaft arm und reich dahier gegen 24 Pfd. Heller Nördlinger Währung jährlich auf St. Michelstag für 10 Jahre in ihren Schutz; eine von Alters hergebrachte Zollstätte des Hauses dahier bestätigte K. Wenzel den genannten Gebrüdern Grafen Ludwig und Friedrich am 10. Juli 1398 (Oett. Mater. 2, 244).

Weiteren Besitz erwarb Kloster Kirchheim, welches solchen bereits im J. 1288 dem Grafen Ludwig (V.) von Oettingen, der damit seine Schulden gegenüber dem Deutschorden bezahlte, tauschweise überließ, am 23. April 1357 jedoch mit dem Gelde, welches es aus dem Erlös der bei der Leiche Graf Friedrichs (II.) von Oettingen erhaltenen Pferde und Gewänder eingenommen hatte, der Kommende Oettingen wieder einen Hof abkaufte und in den Jahren 1393–1405 von Dorothea, Albrechts von Z. Wittwe, geb. von Ehingen, reichlich bedacht wurde

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 823. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_823.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)