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Wörth (von werd, althochdeutsch warid, werid, erhöhtes Land im Wasser, Halbinsel, Insel) kommt zuerst vor als Sitz einer darnach sich nennenden ritterlichen Familie, welche ihre Burg an der Stelle des bereits erwähnten Schlößchens gehabt haben mag. Zu ihr gehörte: Ritter Diemar von Werde, im J. 1221 Zeuge bei einem Kaufe Abt Kunos von Ellwangen, im J. 1235 bei einem Besitzerwerbe Kloster Lorchs, ums Jahr 1250 bei einem Vertrage Krafts von Lohr und Marquards von Burghagel, wohl der im Ellwanger Nekrologium aus dem 12. und 13. Jahrhundert als Schenker von 240 Talenten in seinem, seiner Gattin, seines Sohnes Bernger und seiner Töchter Liugard und Guta Namen aufgeführte Diemar von W. (Wirt. Urkb. 3, 120. 357; Württ. Franken, N. F. 1, 37; Württ. Vierteljh. für Landesgeschichte 1, 209). Im 14. Jahrhundert erscheint, wie bereits S. 660 ausgeführt worden, ein nach Hirlbach (Gem. Pfahlheim) genannter Zweig des Geschlechts [1]. 1

Die Burg Wörth mit Zugehör dürfte in den J. 1334 und 1340 im Besitz des Ulrich von Bopfingen gewesen sein (OA.Beschr. Neresheim S. 230). In der Folge erscheint sie als ein zwischen Ellwangen und Oettingen getheilter und zu Lehen hinausgegebener Besitz. „Unseren halben Theil in dem Demerswörth, zu dem ersten den Hintertheil des Burgstalles mit seinem Theil des Hofes, der neben dem Weyerlin hinauf steht,“ sodann einige Lehen, Höfe, Sölden, Gülten, verschiedene Weiher, ein Fischwasser, die ungetheilte Hälfte an einer Mühle, Weihern und Hölzern, wie sie dies von Friedrich Hofer, Bürger zu Dinkelsbühl, erkauft hatten, mit der Verpflichtung, das Eigenthum von den Oettingen, beziehungsweise dem Gotteshaus Ellwangen zu erwerben, verkauften den 21. Februar 1381 Kuntz von Dürrwang (Dürrwangen, bayr. AG. Dinkelsbühl) und Agnes von Rechenberg, seine eheliche Hausfrau, um 1300 Pfd. Hllr. an Heintz Wernitzer, Bürger zu Dinkelsbühl. Am 17. folgenden Monats eigneten die Grafen Ludwig und Friedrich von Oettingen dem Edelknecht Konrad von Dürrwangen wegen der Dienste, die er sich um sie erworben, seinen Theil der Feste Werd, wie das von ihnen und ihren Vorderen zu Lehen gegangen,


  1. Der im Jahr 1240 erwähnte C. magister monetae in Werda dürfte doch wohl kaum mit dem Wirt. Urkb. 3, 451 auf unser Wörth zu beziehen sein, ebenso wohl nicht der im Ellwanger Nekrolog genannte Conradus advocatus de Werda, Schenker von Cutrammeswiler an Ellwangen (Württ. Vierteljh. 1, 209).
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 803. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_803.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)