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An derselben Seite das Wappen des Fürstpropstes von Ellwangen, Wolfgang von Hausen. Die Glocken haben folgende Umschriften und Bilder:

1. Gegossen von Joseph Probst, Glockengießerei in Nördlingen im J. 1846. Rich. G. – Friede sei mit euch. – Friedrich Diemer, Pfarrer, Jos. Hauber, Schultheiß, Andreas Beerhalter, Stiftungspfleger, Joh. Eberhard, Joh. Feil. Bilder: St. Nikolaus, Christus am Kreuz.

2. St. Nicolae, tempestates depelle. Salus nostra in manu tua est. Gen. 47. V. 25. Bilder: Kreuzigungsgruppe, St. Nikolaus.

3. Ave gratia plena. Luc. 1. V. 28. Anno 1751. Bilder: Kreuzigungsgruppe, St. Maria.

Eine Kapelle in der Nähe der Kirche wurde 1684 abgebrochen.

Die Baulast der Kirche ruht auf der reichen Stiftungspflege, ebenso die des 1843 höchst ansehnlich und mit Nebengebäuden errichteten schön gelegenen Pfarrhauses. Der freundliche Begräbnisplatz wurde 1838 außerhalb, östlich des Ortes angelegt; das sehr ansehnliche Schulhaus 1866, das Rathhaus 1870 neu erbaut. Es unterrichtet ein Lehrer und ein Lehrgehilfe.

Nordwestlich am Ort liegt auf künstlichem Hügel das Schlößchen mit schöner Aussicht, Eigenthum des Hospitals von Dinkelsbühl und zu dessen Försterwohnung dienend, noch mit Wallgräben, früher ganz mit Wasser umgeben. Es liegt an der äußersten Spitze des zwischen dem Rothachthal und dem Thale des Konradsbronner Baches von Westen nach Osten ziehenden Landrückens, alles umher um die Bäche war zu Seen gespannt, von welchen noch erhalten sind, der im Thal des Konradsbronner Baches, also oberhalb des Orts und der am untern Theil des Orts im Rothbachthal. Der Hügel selbst, worauf das Schloß steht, ist künstlich aufgeschüttet und heute noch viermal mannshoch. Gegen den Landrücken, sonst war Alles breiter See, legt sich ein breiter Graben und noch weiter gegen den Rücken wird derselbe von einem zweiten halbmondförmigen Graben durchstochen, und zwar so, daß zwischen beiden Gräben ein 20 Schritt breiter Wall, als ein bedeutendes Vorwerk, entstand (s. auch o. S. 346). Am Schlößchen sieht man an der Südseite eine hübsche Renaissancetafel mit 2 Wappen und einer stark verwitterten Inschrift, auf der sich nur die Jahreszahl 1626 mit Bestimmtheit erkennen läßt; sonst glaubt man

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 801. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_801.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)