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Westerhofen, Weiler, mit den Höfen Ruithal und Weidach, 21/2 km südöstlich von W., jagstaufwärts, auf dem rechten Ufer. Die Kirche zum h. Blasius, hoch und fest im Kirchhof gelegen, mit gutem gothischem Westthurm, dessen unteres Geschoß eine Vorhalle bildet, überdeckt mit einem Rippenkreuzgewölbe, auf Schildchen ruhend. Auch die Kirche hat Spitzbogenfenster, enthält im hübsch ausgestatteten Innern drei neue gothische Altäre, an der Decke Fresken von C. Dehner 1877, im Schiff Geburt Christi, im vieleckigen Chor Anbetung durch die heil. drei Könige. Ebendaselbst gemalte Scheiben, Christus und Maria. Über dem Südeingang steht 1721.

Westerhofen wird wohl das erstemal erwähnt, als Engelhard von Reichenbach (vgl. S. 797) den 28. Nov. 1283 einen Hof zu Westerhofen an das Kloster Kaisersheim schenkte (Steichele a. a. O. 3, 493), dann im Ellwanger Gült- und Rechtsbuch von 1339, sowie als Ritter Konrad von Gromberg den 11. März 1359 einen Hof zu Westerhofen, desgl. zu Tattenloch (s. oben S. 612), sowie ein Lehen zu Brwental (wohl Rewenthal, Ruithal) um 423 Pfd. Hllr. an die Bopfinger Bürger Konrad Schmid und Hermann Stainmann verkaufte; doch kommt auch noch später grombergischer Besitz hier vor (vgl. oben S. 607 ff.). Den hauptsächlichsten Erwerb dahier machte jedoch die Deutschordenskommende Kapfenburg.

So erkaufte der Komthur Simon von Leonrod von den Gebrüdern Rudolf und Sigmund von Bopfingen, Heinrichs von Bopfingen sel. Söhnen, den 1. Mai 1438 einen Hof, Gülten von der Tafern und Mühle, Hofstätten zu Westerhouen, sowie einen Hof zu Beuren (OA. Neresheim) um 3971/2 fl. rh.; derselbe von Ludwig von Zipplingen den 18. Februar 1448 die Ratzen- und die Haintz Geigers Söld um 12 fl. rh.; von Wilhelm von Ahelfingen der Komthur Johann von Finsterlohe den 27. Februar 1470 unter Verzicht des Stifts Ellwangen auf die lehensherrlichen Rechte seinen Theil an den Weidhühnern und Diensten zu Westerhofen; von Abt Niklaus und Konvent zu Lorch derselbe den 6. Mai 1471 mit des Klosters Amt und Weilerstatt Hohenlohe (OA. Neresheim) auf dem Härdtsfeld Gülten; von Georg Weitzmann dem Ä. und seiner Hausfrau Anna dahier und ihren Söhnen Hans und Jörg der Komthur Wilhelm von Neuhausen den 1. März 1517 alle ihre Eigengüter, Äcker und Wiesen, in Westerhofer Mark um 205 fl. rh., sowie ihr Erblehen von Ellwangen an Wiesen, Äckern und einer noch ungebauten Hofraithe um 146 fl. rh.; von Hans Weitzmann dem J. zu Westerhofen der Komthur David von Wasen den 24. April 1571 eigene Äcker und Wiesen um 120 fl. rh.; von Heinrich Ziegelbauer und seiner ehelichen Hausfrau Barbara dahier der Komthur Johann Eustachius von Westernach den 24. Mai 1590 21/2 Tagwerk Wiesen, welche

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 798. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_798.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)