Seite:OberamtEllwangen 790.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

endigt in einem steinernen Aufsatz mit Löwenkopf; im früheren Tanzsaal sind noch Stuckaturen aus dem vorigen Jahrhundert. Beim Schloß war eine Kapelle zur schmerzhaften Mutter, die einst viel von Wallfahrern besucht wurde. In der Hillerschen Chronik steht eine Notiz darüber folgenden Inhalts:

„Im Posthaus zu Ellwangen befindet sich eine Tafel, auf welcher ein Ritter mit 2 Frauen vor der schmerzhaften Mutter knieen: anno 1602 hatt der edel und gestreng Eudtelhannß von Hausen, F. Ellw. Rath und Obervogt zu Wölstein, diese Cappell Gott zum Lob renofieren lassen. Die Edelfraw Madalena, geb. von Ulm, sein erste Hausfraw selig gewesen, die Wolgeborn Fraw Veronika, geborne Vöhlerin, von Frickenhausen, sein andere Hausfraw. Ums Jahr 1749 wurde die Kapelle abgebrochen, das wunderthätige Gnadenbild kam zuerst auf das Schloß Ellwangen, dann in die Kirche in Westhausen auf den Choraltar am 28. Oct. 1749.“

Heutzutage ist das Bild an der Wand dieser Kirche gegenüber der Kanzel angebracht.

Der Weiler, dessen Name auf den Personennamen Wago zurückzuführen ist (Förstemann, Personennamen Sp. 1222) kommt vielleicht zuerst als namengebend für eine ritterliche Familie vor. Die Gebrüder Wolfram und Konrad von W. erscheinen im J. 1212 als Zeugen Engelhards von Weinsberg, Burchard von W. den 28. April 1225 König Heinrichs (VII.) zu Hall, den 9. Juni 1230 Konrads von Weinsberg, Konrad von W., im J. 1234 Bischof Hermanns von Würzburg, im J. 1248 Verkäufer der Vogtei zu Schlierstadt (bad. BA. Adelsheim) an Kloster Seligenthal (Kreis Fulda), im Januar 1251 Zeuge Konrads von (Wall-)Dürn, im August 1253 desgl. des Grafen Boppo von Dilsberg-Dürn. Doch steht es nicht ganz fest, ob diese Familie hierher zu beziehen ist, es könnte auch an einen westlicher gelegenen nunmehr abgegangenen Ort dieses Namens gedacht werden (Wirtb. Urkb. 2, 387. 3, 170. 267. 339. 4, 250, künftig 5, 28. Über Vermuthungen hinsichtlich des Zusammenhangs dieser Familie mit anderen in größerer oder geringerer Nähe s. Bossert in Württ. Vierteljh. 6, 144 und vergl. dazu Wirt. Franken Jahrg. 1853 S. 26; Bd. V 447, VIII 570).

Im J. 1356 wird Dyemar von Hirlbach der Jüngere „zu Wagenhofen“ genannt. Im J. 1397 erscheint Walther, 1403 Konrad von Hohenstein (jetzt Hohenstatt OA. Hall) von

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 790. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_790.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)