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die Brüder Christoph Patriz, Johann Jakob und Wilhelm Veit Wolfgang Blarer von Wartensee auf Wagenhofen ihre Güter, Höfe, Lehen und Unterthanen zu Treppach und hier (2 Fallhöfe und 1 Falllehen), seitherige Mannslehen vom Stifte Ellwangen, letzterem am 7. Novbr. 1705 um 8500 fl. verkauften, wobei jedoch die Steuer bis in den Anfang des laufenden Jahrhunderts ritterschaftlich (Kantons Kocher) geblieben zu sein scheint. – Im J. 1401 hatte Rabeno von Holheim, 1412 Georg von Weiler drei dem Lutz von Holheim abgekaufte Güter dahier von Ellwangen zu Lehen. – Einen früher Konrad von Itzlingen gehörigen ellwangischen Lehenhof dahier erwarb den 4. Juli 1437 Fritz von Holzingen, Vogt zu Kochenburg, von Heinrich von Weischenfeld und dessen Frau Anna von Itzlingen, Hans von Breitenstein und seiner Gattin Barbara von Itzlingen, allein schon am 22. Februar 1438 überließ ihn Abt Johann gegen Abtretung des Röttenhofs und Seifriedszells an Dekan und Konvent zu Ellwangen. Es ist dies wohl der den letztgenannten zustehende Falllehenhof, welcher gemäß Receß vom 22. August 1670 der Propstei mit aller Obrigkeit, Reis und Steuer unterworfen wurde, wogegen er der Kaplanei Wasseralfingen nicht bloß gültbar und handlöhnig, sondern auch dienstbar sein sollte.

Im Allgemeinen aber gehörte der Ort schon im J. 1431 zum ahelfingischen Gericht (vergl. S. 678) und später nach der Topographia Ellvacensis vom J. 1733 mit 5 Bauern und 3 Löhnern zum ellwangischen Amt Oberalfingen (Oberamts Wasseralfingen).

Nordöstlich von Baiershofen liegt am Beginn eines nach Norden ziehenden flachen Bachthälchens Wagenhofen, jetzt noch ein malerisches Schlößchen, früher ganz von Weihern umgeben, in denen eifrig Fischzucht getrieben wurde. Auch innerhalb der im Rechteck geführten, von Wall und Wassergraben umfaßten Anlage war einst ein Weiher. Ob das Ganze einst aus einer römischen Befestigung umgeschaffen wurde, bleibt dahingestellt. Ein breiter, gewölbter Thorweg führt durch das Schlößchen. Hier innen sieht man über dem Thorweg eine Steintafel im Renaissancestil mit Christus am Kreuz, Maria und Johannes, davor knieen Herr und Frau mit je ihrem Wappenschild. Doch sind die Wappen nicht mehr zu erkennen. Diese Seite, die Nordseite des Gebäudes, trägt die Jahreszahl 1588, um diese Zeit wurde ohne Zweifel das Schlößchen umgebaut, womit auch die Architektur desselben stimmt. Der Ostgiebel

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 789. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_789.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)