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er zum Theil als Lehen hinausgegeben, zum Theil auch völlig veräußert.

Im hiesigen Lehensbesitz erscheint zuerst die Familie von Feuchtwang (bayr. AG.Sitz), allein den 22. Dez. 1348 verschrieb sich Ulrich von Feuchtwang, Pfarrer zu Nördlingen, daß, wenn seines Bruders Sohn Hermann von Feuchtwang, Schweizer genannt, nach seiner Rückkehr den von ihm vorgenommenen Verkauf seiner ellwangischen Lehengüter nicht genehmigen würde oder bereits verstorben wäre, er dem Abt Kuno 88 Pfd. Heller zu zahlen schuldig sei. Hiesige Güter, 9 Morgen Ackers, die Badstube, das Ziegelhaus u. s. w., welche Eberhard von Gromberg gesessen zu Kapfenburg vom Kloster zu Lehen trug, eignete derselbe Abt den 1. Februar 1350 der Frühmesse zu St. Peter in Lauchheim unter der Bedingung, daß, wenn sie dieselben in fremde Hände verkaufen würde, sie wieder Lehen sein sollten. Den 3. September 1401 erhielt Chun Adelmann von Abt Siefried zu Lehen des Hüpflers Hube, desgl. aus dem Nachlaß des Görig Guggenberger den Burgstall, die Hofraithe, die zwei Weiherstetten, den Baumgarten, die Badstube, Chuntz Eckarts Hofstatt nebst einer Reihe zu obiger Feste gehöriger Wiesen und Äcker dahier, doch eignete schon am 1. September 1460 Propst Johann dem Jörg Adelmann zu Neubronn seinen hiesigen Hof und Lehen gegen Auflassung anderweitigen Besitzes als Lehen, woran sich auch später unbedeutendere anderweitige adelmännische Erwerbungen anreihten.

Von längerer Dauer war dagegen der Lehensbesitz der Familie von Wöllwarth, Lauterburger Linie, welcher dadurch erworben wurde, daß Anna, Tochter des im J. 1356 als zu Westhausen gesessen erwähnten Ulrich von Röhlingen, sich mit Georg von Wöllwarth vermählte, und welcher, wie es scheint, der früher feuchtwangische Besitz war. Den 20. Septbr. 1401 erhielt genannter Georg von Abt Siefried Anna von Röhlingen seiner Hausfrau Haus, Hof, Hofraithe, Söld, Wiesen und Äcker zu W. gelegen, die Zinslehen sind, für sich und seine Hausfrau zu rechtem Erbe und gemeinsamer Nutzung und den 26. Mai 1404 erkaufte er noch weiter von Sophia von Röhlingen, Fritzen von Lainberg sel. Wittwe, und ihrem Sohne Peter von Lainberg etliche Lehen und Güter zu Killingen, Westhausen und Baiershofen, gleichfalls ellwangische Lehen. Auf diese Westhauser wie auf die Killinger Güter erscheint im J. 1430 Guta Georg von Wöllwarths Frau verwiesen, weßhalb ihr Bruder, Konrad Truchseß von Stetten, als ihr Träger damit belehnt wurde. Allein bereits im J. 1446 hatte sie ihr Sohn Wilhelm von W. von Hohenroden zu Lauterburg gesessen von ihr geerbt und stellte den 11. Novbr. d. J. einen Lehensrevers deshalb aus. Seine Familie erhielt sich diesen, in den Lehensbriefen jedoch nicht näher spezifizirten Besitz (bei wöllwarthischen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 782. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_782.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)