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dürften somit im Besitz beträchtlichen Guts, insbesondere wohl einer Burg dahier gewesen sein [1]: so Rabeno (I), welcher in den Jahren 1210–1263 urkundlich vorkommt, im Mai und den 16. Juni 1262 jedoch als Schenk von Sneiten, Ministeriale des Grafen Ludwig von Oettingen (Reg. Boic. 3, 187) und den 21. Januar 1267 als bereits verstorbener Gutthäter des Klosters Kaisersheim genannt wird; von seinen 2 Söhnen nannte sich Gerung (III), welcher den 3. Januar 1273 einen Hof in Schneidheim zum Seelenheil seiner Gattin Liutrude ans Kloster Kaisersheim stiftete, von Ehringen, Rabeno (II), dagegen von Schneidheim. Er war den 30. Sept. 1270 als Ritter Raveno von Snaiten, Bruder des Schenken Gerung von Ehringen, Zeuge bei der Stiftung des Klosters Kirchheim; im gleichen Jahre auch zu Gunsten des Klosters Anhausen an der Wörnitz thätig; den 1. Juli 1275 als Schenk Rabno von Sneit Zeuge des Grafen Ludwig von Oettingen in einer Kloster Kaisersheimer Urkunde. Ziemlich später werden genannt: den 4. April 1354 Friedrich Schenk von Snayten als Verkäufer von Wiesen zu Dornstatt (bayr. AG. Oettingen) an Kloster Anhausen (Reg. Boic. 8, 294) und derselbe, Landvogt der Grafen von Oettingen, den 30. Mai 1379 als Zeuge der Gebrüder Erkinger und Hans von Geislingen, im Jahr 1370 Seiz (?), Schenk von Schneidtheim, als öttingischer Landvogt (Oetting. Mater. 4, 58), im Jahr 1386 Raban Schenk von Schneidheim als von den Grafen Ludwig und Friedrich von Oettingen mit zwei Höfen zu Deggingen und einem Hof zu Maihingen (bayr. AG. Nördlingen, bezw. Oettingen) belehnt (12. Jahresber. d. hist. Vereins in Mittelfranken S. 67). Im Siegel führte obiger Friedrich wie die Schenken von Ehringen-Schenkenstein eine aufwärts gestellte Hirschstange und so dürfte Wörtwin von Snaiten, welcher in den Jahren 1330, 1331 und 1335 in Urkunden Heinrichs und Konrads von Stettberg, Ulrich Husingers u. s. w. als Bürge (vergl. Reg. Boic. 7, 125) vorkommt und eine Lilie im Wappen führt, nicht zu dieser Familie gehören. 1

Im Beginn der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts scheinen die benachbarten Familien von Geislingen und zum Theil auch von Pfahlheim die Ortsherrschaften gewesen zu sein. Es verkauften nemlich Erkinger von Gyslingen und Kathrin von Mansperg, seine eheliche Hausfrau, sowie sein Bruder Hans von G. und Ursula von Eppenberg, dessen eheliche Hausfrau, den 30. Mai 1379 ihre „Behausung zu Dorf Snaiten gelegen in dem Rieß,“ ihren Baumgarten hinter dem Dorf, ihre Badstube im Dorf, ihr Weinhaus vor der genannten Behausung, sämmtlich mit Zugehör, mehrere Äcker und Wiesen, alle ihre eigenen Leute in dem Dorf die sie von ihrem Vater sel. ererbt, sowie alle ihre Rechte im Dorf und der Dorfmark zu rechtem freien Eigen um 300 fl. an das Deutschordenshaus zu Mergentheim, welches auch den 9. Januar hiesige Güter von Konrad


  1. Vergl. hiezu Steichele a. a. O. 3, 1003 ff., woselbst die ältere Literatur angegeben ist.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 758. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_758.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)