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hier und früher augsburgische Gefälle erwarb Wallerstein im J. 1783 (s. S. 748).

Riepach, Weiler mit Kapelle, 4 km westsüdwestlich von Th. auf der Höhe, an der Straße von Walxheim nach Stödtlen gelegen.

Riepach, auch Rieppach, Riettpach geschrieben, war wohl schon in früher Zeit in verschiedenem Besitz, wenngleich der Ursprung desselben sich meistens nicht nachweisen läßt. Den 10. März 1412 verkaufte Elsbeth Reffträgerin aus Dinkelsbühl gegen 8 fl. Leibgedingsgeld ein Gütlein dahier an Abt Siefried von Ellwangen und den 10. Juni 1471 trug Georg Adelmann einen hiesigen Hof mit dem Hirtenamt dem Propst Albrecht zu Lehen auf, womit auch noch Jörg Adelmann der Jüngere zu Rechenberg (OA. Crailsheim) als Träger seiner darauf verwiesenen Gattin Katharina von Seckendorf den 15. Juli 1506 von diesem Propst belehnt wurde, ohne Zweifel der Besitz, welcher im J. 1543 ans Stift Ellwangen verkauft wurde (S. 658). Im J. 1466 gehörte ein Hof zur Pfandschaft Baldern (S. 625). Den 21. Okt. 1517 erwarb die Bruderschaft der Kapläne zu Dinkelsbühl ein Haus, Hofraithe, Stadel u. s. w. dahier nebst Äckern, Wiesmad und Holz um 60 fl. rh. von Jerg Kreutmaier von hier. In der Folge war Riepach nach dem domkapitel-augsburgischen Lagerbuch von 1734 ein Weiler von 9 Haushaltungen (von denen jedoch nur 7 Gemeindsrechte oder Nutzungen hatten) mit dem Hirtenhaus; von den Unterthanen waren 1 domkapitelisch (zufolge der Topographia Ellvacensis von 1733 1 Bauer), 2 kapitel-ellwangisch (zufolge derselben 2 Bauern und richtiger: OA. Röthlen), 3 öttingen-balderisch (dgl. nur 1 Löhner, 1 Söldner), 2 dinkelsbühlisch (dgl. 1 Bauer, 1 Löhner), 1 bopfingisch (dgl. 1 Bauer). Die hohe Obrigkeit war zwischen Ellwangen und Oettingen gemeinschaftlich, die Landsherrschaft strittig, das Gemeindegericht prätendirte Ellwangen, das auch den Hirtenstab hatte, der große und der Heuzehnte war deutschordensch (nach Schneidheim), der kleine, Blut- und Obstzehnte stund dem Pfarrer von Thannhausen, wohin Riepach eingepfarrt war (vergl. jedoch auch Unter-Schneidheim) zu. Den 25. Aug. 1749 vertauschte Oettingen-Baldern 2 hiesige (wohl alle seine) Unterthanen mit ihrem Hof beziehungsweise Erbsöldhäuslein an das Stift Ellwangen. (s. auch S. 748).

Ein Klein-Rietpach wird im J. 1367 genannt.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 754. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_754.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)