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Tragenroden, zwei Bauernhöfe, 11/2 km westlich von St. in der Nähe des schönen Volkmersweihers.

Der Hof Tragenroden (ein auf den Personennamen Trago und Roden zurückzuführender Name) wird erstmals im J. 1457 aus Anlaß eines Vergleichs in Folge früherer Anlegung eines Weihers an dem Zwerchbach bei Tragenroden, sodann 1466 beim Verkauf einer Gült aus seinem Hofe zu Tragenroden durch Hans Wernher von da an die Pfarrei Stödtlen genannt. Er hat auch den z. B. 1483, 1688, sowie noch im Staatshandbuch von 1843 erwähnten, eine Markung mit ihm bildenden Hof Goldochs – ein im Verkehr schon längst nicht mehr üblicher Name – in sich aufgenommen. Tragenroden soll früher dinkelsbühlisch gewesen und 1581 an Ellwangen verkauft worden sein (Korn, Geogr. u. Statistik 2, S. 53), jedenfalls aber erscheint im J. 1733 zu Tragenroden und Goldochs je ein fürstlich ellwangischer Bauer, Amts Ellenberg. (Vergl. oben S. 725. 734.) – Der Name Goldochs soll von einem Wirthschaftsschild herrühren, doch kommt z. B. im J. 1495 auch ein Jörg Goldochs, Deutschordensvogt zu Dinkelsbühl, vor.

Unterbronnen, Weiler, beinahe 6 km östlich von St. am südlichen Quellstrang des Höllgrabens gelegen; nach Thannhausen schulpflichtig.

Unterbronnen wird früher meist Niederbronnen und zuerst durch Besitz der Dinkelsbühler Familie Berlin dahier genannt. So stiftete Ytel Berlin den 18. April 1365 von einem hiesigen Hofe ein ewiges Licht im Siechhaus des Dinkelsbühler Spitals und verkaufte Sebolt Berlin den 22. Febr. 1429 ein hiesiges Gut um 38 fl. rh. an Frau Adelheid Albrechts von Feuchtenwang sel. Wittwe, das Spital zu Dinkelsbühl aber vertauschte ein Gut zu Unterprunnen den 27. Juni 1467 an das Kloster Mönchsroth. Die spätere Geschichte des Orts ist bereits (S. 737) dargestellt.

Weiler an der Eck, Weiler, 2 km südsüdöstlich von St. am Beginn des Schlierbachthales gelegen, aus zwei größeren Bauernhöfen gebildet.

Ein Hof zu Weiler wurde im J. 1495 von der Nürnberger Familie Rietter an das dortige Deutsche Haus verkauft (s. unten Königsrother Mühle). Im J. 1571 befanden sich zu Weiler „auf der Eck“ drei Bauern, ein ellwangischer, ein deutschordenscher, ein wassertrüdingischer Unterthan (letzterer eigentlich

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 740. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_740.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)