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Lehens bildeten, um 600 fl. an seinen Schwager, den öttingischen Hofmechanikus Leonhard Brenner zu Thannhausen ab, wobei er sich den Genuß und Besitz zunächst noch vorbehielt. Noch den 1. April 1846 wurde Brenner von dem Fürsten Otto Karl von Oettingen-Spielberg belehnt, allein er hatte den Besitz bereits den 2. Dez. 1845 um 3300 fl. an den württembergischen Oberstlieutenant Freiherrn Christian von Hayn verkauft, nach dessen Tode seine Söhne die Freiherren Karl und Ernst von Hayn den 30. Nov. 1864 mit dem Schloßgut sammt den abgelösten Gefällen, an deren Stelle die Lehenssurrogate getreten, belehnt und als Vasallen beeidigt wurden. Der jetzige Alleinbesitzer ist der zweitgenannte Bruder, welcher auch den Besitz wieder etwas vergrößerte. Gemäß dem Gesetze vom 8. Okt. 1874 über die Aufhebung des Lehenverbands wurde dieser Verband den 2. Juni 1875 mit einem Lehenablösungsschilling von 42 fl. 30 kr. abgelöst.

In den letzten Zeiten des alten deutschen Reiches waren 8 Hausbesitzer dahier fürstlich öttingische (d. h. öttingen-spielbergische Oberamts Mönchsroth) Unterthanen, darunter einer in älterer Zeit Lehensmann des Klosters Ahausen; 8 dinkelsbühlische, 3 kloster-kirchheimische. Hiezu kamen noch die paar Häuser des Ritterguts. Im Jahr 1810 kam der Weiler mit 74 Einwohnern von Bayern unter die württembergische Landeshoheit.

Eck am Berg, Weiler mit Kapelle, 4 km östlich von St. ganz oben am südlichen Quellbach des Katzenbaches gelegen; auf dem Westgiebel der Kapelle sitzt ein gar zierlicher Dachreiter mit sehr schönem Schmiedeisenkreuz. Eck liegt unter jener hohen Bergterrasse, die sich von Westen nach Osten durch die ganze Gemeindemarkung zieht und die Erhebung der Liashochfläche über den Keuper, hier der „Sand“ genannt, markirt. Eck ist nach Thannhausen schulpflichtig.

Auf dieses Eck[1] möchte es zu beziehen sein, wenn das Ellwanger Nekrologium der Schenkung einiger Güter zu Egge durch eine Gräfin Luitgard (? Schwester des h. Ulrichs, Bischofs von Augsburg, aus dem Dillinger Grafengeschlechte † 973) an Kloster Ellwangen gedenkt (Württ. Vierteljh. 1, 207). Sodann wurde ein Hof zu Eck, Egk den 28. Febr. 1431 von


  1. Nicht hier, sondern zu Eck an der Günz im Allgäu ist im J. 1486 geboren der bekannte Gegner der Reformation Johann Maier genannt Eck † 1543 (Allg. Deutsche Biographie 5, 596).
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 730. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_730.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)