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4 Bauern, 3 Halbbauern, 5 Löhner, 16 Söldner (zus. 28) zum fürstlich ellwangischen Amt Ellenberg gezählt, 1 Halbbauer und 1 Söldner als dinkelsbühlisch bezeichnet werden, so möchte letzteres anderen Nachrichten zufolge unrichtig sein, indem die nicht ellwangischen Unterthanen öttingisch und zwar wohl richtiger Annahme zufolge öttingen-spielbergisch waren und zum früher öttingen-öttingischen Amte Mönchsroth gehörten. Die ellwangischen kamen 1802, die andern erst 1810 durch Vermittlung bayrischen Zwischenbesitzes an Württemberg.

Im J. 1632 soll der Ort sammt Kirche und Pfarrhaus bis auf 1 Wohnhaus und eine Scheuer in Flammen aufgegangen sein. – Den 11. Juli 1795 verglichen sich Ellwangen und Dinkelsbühl über strittige forstliche Fragen, Tränkrecht aus Weihern dahier und zu Tragenroden, Vermarkungen u. s. w.

In kirchlicher Beziehung ist dem bereits erwähnten noch beizufügen, daß in Folge der Inkorporation der hiesigen Kirche das Kloster Ellwangen bereits im J. 1339 den Großzehnten „ze Stedelingen, Birkenzelle, Kaltenbrunnen, Wetzelswiler, Watenwiler (zwei abgegangenen Orten in der Gegend), zem Gerut (Kreuthof), ze Branbach, Mitzendorf, Hirtzebach, zem Werde, ze Cunradesbrunnen, zer Mül, zer Biete, ze Grinnenstat aus den Ruelinsäckern, ze Kinderot“ bezog, daß jene Inkorporation am 12. Juli 1379 durch den Kardinal Pileus bestätigt wurde, sowie daß in der Kirche im 14. Jahrhundert wenigstens einige Zeit auch eine Frühmesserei bestand, deren Einkommen im J. 1352 unter Aufhebung derselben für die Bewidmung der von der hiesigen Pfarrei abgetrennten Pfarrei zu Wörth verwandt wurde (s. u.). Letztere Pfarrei gieng übrigens später wieder ein und war bis 1843 aufs Neue mit der hiesigen vereinigt, zu welcher auch seit 1812 von der bayrischen Pfarrei Mönchsroth die Berlismühle und Schnepfenmühle, die Katholiken von Gaxhardt und Regelsweiler, seit 1813 von der Pfarrei Thannhausen Freihof, die Weiler Niederroden und Oberzell, die Katholiken zu Dambach, seit 1816 von der Pfarrei Ellenberg Hintersteinbach mit Zwiebelhof, seit 1821 von der Pfarrei Thannhausen Weiler an der Eck kamen. Ein Pfarrer Jakob Braun dahier wird 1454 erwähnt.

Berlismühle, Haus, 2 km nordöstlich von St. am unteren Berlisweiher im Thal des Gaxhardter Baches gelegen.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 725. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_725.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)