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tempestate libera nos Domine Jesu Xriste. 1698. Pierre Bernard.

Kleine Glocke: Ecce cru†cem Domini fugite partes adversae vicit Leo de tribu Juda. Niclaus Arnoldt.

Der Friedhof wurde vor etwa 40 Jahren außerhalb des Ortes verlegt; das Schulhaus, mit Lehrer und Lehrgehilfen, 1828, das Rathhaus 1874 erbaut. Kapellen sind in Birkenzell, Eck, Niederroden, Oberbronnen und bei Oberzell die Bergkapelle. Gutes Trinkwasser liefern hinlänglich in St. 24 Pump- und 5 Schöpfbrunnen, auch die Parzellen sind wohl versehen. Auf der Markung sind zahlreiche Weiher, nämlich 23; der größte davon mißt 11 Morgen, die andern zusammen 17 ha; jetzt trocken gelegte Weiher lagen bei Eck, Gaxhardt, Stödtlen, Strambach. Über die Markung fließen die Roth, der Gaxhardter Bach, der Katzenbach.

Haupterwerbsmittel sind Feldbau und Viehzucht; man baut an Getreide über den Bedarf. Drei Ziegeleien (in Stödtlen, Strambach, Maxenhof) bestehen, dann eine Feldkalkbrennerei, Mühlen, die Regelsweiler, die Kaltenwagmühle mit Sägmühle, die Berlismühle, die Schnepfenmühle; eine Bierbrauerei in St. und Regelsweiler. Ein Maurermeister in Gaxhard betreibt sein Geschäft mit durchschnittlich 15 Gesellen.

Die Weiden ertrugen im J. 1881 für Stödtlen 490 M., für Birkenzell 850 M., für Dambach 138 M., für Eck 300 M., für Gerau 200 M., für Niederroden 390 M., für Regelsweiler 172 M., für Stillau 536 M., – der Pferch 37, 603, 230, 200, 150, 200, 157, 213 M. – außerdem haben Birkenzell, Niederroden und Regelsweiler noch eigene Güterstücke.

An Stiftungen bestehen: die Pfarrkirchenstiftung Stödtlen mit über 17.100 M., besonderer Kirchenbaufonds seit 1866 mit 40.000 M.; die Kapellenpflege Stillau mit 6500 M.; dann die Joh. Dav. Schulersche Stiftung für arme kranke Protestanten in Gaxhardt und Regelsweiler, Gründer Kürschner Schuler von Heilbronn, vom J. 1854, mit 862 M. Der römische Limes (Pfahl) geht mitten durch die Markung.

Stödtlen, früher Stedelin, Stedlin, Stedilinun, Stedelingen, Stedlingen, geschrieben, – ein auf stad, stat = locus zurückzuführender Name (vergl. Förstemann, Ortsn. Sp. 1365 ff.) – wird in geschichtlicher Hinsicht wenig genannt. Es kommt zuerst vor bei Beschreibung der Grenzen des Ellwanger

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 723. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_723.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)