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der Topographia Ellvacensis von 1733 mit einer Mühle, 5 Bauern, 23 Löhnern, 2 Söldnern (zus. 31) als Bestandtheil des fürstlichen Ammanamtes.

Was sonstigen Besitz betrifft, so verkauften z. B. Wilbolt von Birkenfels (bayr. AG. Ansbach), seine Hausfrau Dorothea von Gromberg und seine Schwiegermutter Elisabeth Steinerin ihren ellwangischen Lehenhof dahier den 25. Juli 1442 an die Brüder Hans und Konrad von Ahelfingen; bei 99 Morgen Ackers diesseits der Jagst gegen Dalkingen hatte der Dinkelsbühler Spital das Zehntrecht.

Einige Vergleiche zwischen Dalkingen und Schwabsberg sind bereits S. 571 erwähnt worden.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts (1480 ff.) und im J. 1623 wird einer hiesigen St. Martinskirche, sowie ihrer Pfleger und ihres Einkommens gedacht, in der Folge jedoch bestand keine eigene Pfarrei mehr, wurde Schwabsberg vielmehr mit Buch durch einen Vikar von Ellwangen aus alle Sonntage mit dem gesetzlichen Gottesdienst versehen, bis im J. 1749 wieder ein eigener Pfarrer hier eingesetzt wurde. Das Patronat der Pfarrei war ellwangisch, nach der Säkularisation landesherrlich, seit 1858 findet bischöfliche Kollatur statt.

Die hiesige Rosenkranzbruderschaft erhielt auf Ansuchen des Stephan Alexander Segesser, Präfekts der päpstlichen Schweizergarde, am 3. Septbr. 1616 von Seraphius Siccus, Professor der Theologie in Pavia und General des Predigerordens, einen Ablaß.

Buch, Weiler, mit Jägerhaus, z. Th. mit schönen Bauernhäusern, 2 km südlich von Schw. im Aybachthal gelegen, da wo in diesen von Nordwesten her der Stierbach hereinmündet. Hoch auf dem linken Thalabhang liegt am Nordende des Dorfes das Kirchlein zur hl. Maria. Der Chor ist viereckig, zugleich der Thurm und noch gothisch, am Schiff steht 1699. Das Innere hübsch ausgemalt, auf dem Hochaltar spätgothische Pieta, Johannes Ev. und Stephanus, an der Südwand schöne spätgothische Madonna; an dem Gemälde des linken Seitenaltars sieht man: F. X. M. G., an dem des rechten F. M. G. (Geiger) Pistor. Elvaci. 1724.

Merkwürdig sind die haustiefen Hohlwege, die von Westen her durch das Dorf gehen, und sich durch jahrtausendlange Benutzung in dem hier anstehenden weichen goldgelben Sandboden (Goldshöfer Sande) erklären lassen.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 718. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_718.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)