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Hinter-Steinbühl (Kobeleshof), Hof, beinahe 5 km nordwestlich von Schr., links von der Ellwangen-Bühlerthanner Landstraße gelegen, nach Eggenroth schulpflichtig.

Hinter-Steinbühl ist schon fürs J. 1339 genannt worden und im J. 1733 waren hier 2 Halbbauern und 1 Löhner fürstlichen Ammanamts, 1 Bauer kapitelisch (vergl. oben S. 663. 567).

Lindenhof, Haus, bei zwei schönen großen Linden, etwas östlich von Steinbühl an der Ellwanger Landstraße gelegen; dazu gehört der südlich in der Nähe der Bahnmühle gelegene Hof Lindenhäusle; nach Eggenroth schulpflichtig.

Wenn im Ellwanger Gült- und Rechtsbuch vom J. 1339 Zehnten und Güter „zer Lindun“ in Verbindung mit den Orten Steinenbühl, Eggenroth, Matzengehren genannt werden, so ist zer Lindun wohl auf diesen Lindenhof zu beziehen. Im J. 1733 erscheint derselbe mit 1 Bauern beim Ammanamt.

Rotenbach, Weiler, 1 km nördlich von Schr. am Eintritt des Rotenbaches ins Jagstthal gelegen. Im J. 1883 wurde hier eine Schule, mit einem Lehrer eingerichtet, ein Schulhaus 1885 neu erbaut. Westlich am Ort, da wo zwischen dem Rotenbachthal und einem gleichfalls von Westen her, aber weiter südlich gegen das Jagstthal ziehenden Thälchen ein schmaler Rücken ausläuft, wurde zur Römerzeit ein großer Burstel aufgeschüttet, der später die mittelalterliche Burg Rotenbach trug; sie ist fast spurlos vergangen, aber der Burstel sammt Ringgraben und Ringwall und die Spuren großer Seen umher ist noch so ziemlich erhalten. S. auch oben S. 343. Eine kleine Kapelle steht östlich vom Burstel unter großer Linde.

Rotenbach, früher Rothenbach, Rotenpach, bisweilen auch Rötenbach, Rottenbach, Rottempach geschrieben – ein wohl von roth, ruber, abzuleitender Name (Förstemann a. a. O. Sp. 1225, vergl. aber auch Buck a. a. O. 221) – kommt zuerst vor als Sitz einer adeligen Familie. Als deren Glieder werden genannt: vielleicht wenigstens die Gebrüder Degenhard und Berthold von Rotenbach, welche mit Konrad von Wallerstein in einer Augsburger Urkunde aus der Zeit Abt Egino’s von St. Ulrich und Afra (1109–1122) als Zeugen vorkommen (Mon. Boic. 22, 36), sodann sicherer Wernher von R., Bruder Ulrichs von Ellwangen (oder Waiblingen) den 24. April 1229 Zeuge der Grafen Konrad und Ludwig von Oettingen, mit seinem gleichnamigen Sohne als ellwangische Ministerialen bezeichnet, den

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 712. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_712.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)