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17. Schrezheim,
Gem. II. Kl., mit 1597 Einw. 1. Schrezheim, Dorf, 316 Einw., wor. 9 Ev., Fil. von Ellwangen, mit Schleifhäusle, Weiler, 113 Einw., wor. 6 Ev., und Glasurmühle, Haus, 7 Einw.; 2. Altmannsroth, Weiler, mit Klapperschenkel, Weiler, 123 Einw., wor. 2 Ev.; 3. Altmannsweiler, Weiler, 83 Einw.; 4. Bahnmühle, Haus, 18 Einw.; 5. Eggenroth, Weiler, mit Glas-Sägmühle, Haus, 184 Einw.; 6. Engelhardsweiler (Lautenhöfe), Weiler, 43 Einw., wor. 4 Ev.; 7. Espachweiler, Weiler, 200 Einw., wor. 1 Ev.; 8. Hinter-Lengenberg, Weiler, 43 Einw.; 9. Hinter-Steinbühl (Kobeleshof), Hof, 13 Einw., wor. 1. Ev.; 10. Lindenhof, Haus, mit Lindenhäusle. Hof, 27 Einw.; 11. Rotenbach, Weiler, 424 Einw., wor. 3 Ev.; 12. Vorder-Lengenberg, Hof, 3 Einw., wor. 1 Ev.
Parz. 7 und 12 kath. Fil. von Neuler, die übrigen von Ellwangen.


Schrezheim liegt auf einem leichten schmalen von West nach Ost ziehenden Rücken links der nordwärts strömenden Jagst; beim Eingange steht eine 1692 erbaute, dem heil. Antonius geweihte Kapelle mit Dachreiter auf dem Westgiebel, innen flach tonnengewölbt mit vieleckigem gewölbtem Chor. Alles sehr gut und harmonisch bemalt durch Maler Fr. X. Kolb mit Figuren und Ornamenten. Ein reich und trefflich gearbeitetes Schmiedeisengitter schließt vornen ab, daran: H. B. 1757. Der linke Seitenaltar trägt ein Fayencealtärchen, Schrezheimer Arbeit, mit vielen Engelchen im höchsten Rokoko. In der Südwand der Grabstein des „Johann Baptist Bux, Fabrique-Inhaber, Hier Orts gebohren am 11. Juny 1716, Und schlief dahin am 25. November 1800.

 Er ist dahin, und Alles ist
Todt, öde, leer umher:
Der edle Nahrungszweig, und Christ,
Und Vater ist nicht mehr.“

In der gegenüberliegenden Wand der Grabstein seiner Frau.

An den Gewölben des Chors und Schiffes Fresken von Joseph Wintergerst, der als Inspektor der K. Kunstakademie in Düsseldorf den 25. Jan. 1867 starb; geboren 1784 in Wallerstein, in Schrezheim ansässig. Er hielt sich lange in Rom auf und malte nach seiner Rückkehr obengenannte Gemälde, darstellend Szenen aus dem Leben des heil. Antonius von Padua; auch 4 Ölgemälde von ihm besitzt die Kapelle. Die im Rufe der Heiligkeit verstorbene gottsel. Klosterfrau Crescentia v. Kaufbeuren hat im J. 1730 auf Befragen ihres Beichtvaters, eines

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 705. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_705.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)