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Holzmühle, Haus, 1/2 km nordöstlich von Hohenberg am Weiher; nach H. schulpflichtig.

Die im J. 1463 zur Burg Thannenburg gehörige und im J. 1468 von Heinrich von Stetten an die Stadtpfarrkirche zu Ellwangen verkaufte Holzmühle (vergl. S. 546) erscheint im J. 1733 mit 1 Bauern als Bestandtheil des fürstlichen Ammanamtes.

Hummelsweiler, Weiler, 21/2 km nördlich von R. im beginnenden Grumbachthal (s. u. S. 701 ff.). Die zu Hummelsweiler gehörenden 6 kleinen Parzellen liegen meist östlich davon zu beiden Seiten des nach Osten ziehenden Grumbachthälchens.

Ob Emicho und Heinrich von Wumprechteswiler, welche den 14. Febr. 1270 zugleich mit Herren von Westhausen und Zipplingen als Zeugen Graf Ludwigs von Oettingen erscheinen, (im 12. Jahresbericht des histor. Vereins für Schwaben und Neuburg für 1846 S. 10) mit Recht auf diesen Weiler bezogen werden, mag zweifelhaft sein. Wohl aber erscheint im J. 1367 hier schon älterer vellbergischer Besitz (S. 562), erwarb Jörg von Vellberg am 8. April 1427 von einigen Eßlinger und Haller Bürgern 2 Güter zu Humelswyler um 61 fl. Rh. und die vellbergische Familie befand sich in der Folge überhaupt im Besitz des Weilers. Denn am 22. Februar 1512 verzichteten hiesige Erbzinsleute auf Ansprüche an die Brüder Hans Bartholomeus und Jeronymus von Vellberg wegen eines von Ernfried von Vellberg dem ä. sel. in hiesiger Markung gemachten Sees; den 14. Dez. 1554 vergliech sich die hiesige Gemeinde „hinter Hans Bartolmeß von Vellberg gesessen“, mit der Schimmel Anna daselbst „hinter Hans Wolf von Rechberg und Maria von Rechberg geb. von Vellberg gesessen“ wegen Trieb und Tratt zu und um Hummelsweiler; aus einem Gut zum Neusatz bei H. verkauften Ritter Ernfried von Vellberg und seine Frau Guta von Burleswag den 6. März 1336 verschiedene Gülten um 57 Pfd. Heller an die Frühmesse zu Stöckenburg (OA. Hall) und Konrad von Vellberg verlieh den 9. Mai 1579 das Harzen in der Waldung der Neusatz bei H. sammt einem Seelein an Hans Mackh von Hegnenberg. Einen ansehnlichen Erwerb von den vellbergischen Erben machte die Stadt Hall den 19. Mai 1595 und der Weiler gehörte denn auch später mit Spitzensägmühle oder hällischer Sägmühle (Härlenssägmühle) zu deren Amt Vellberg, mit welchem es im J. 1802 an Württemberg kam.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 698. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_698.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)