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100 fl. verkauften und an welchem Jörg Döbler zu Hohenthänn den 14. März 1532 das Erbrecht dem Markgrafen Georg gleichfalls um 100 fl. überließ; bildeten Eigenleute zu Hochden im J. 1380 eine Zugehörde der bis dahin ellwangischen nunmehr aber limpurgischen Herrschaft Adelmannsfelden (vergl. S. 548), und erwarb den 1. Okt. 1381 Sitz von Kottspiel ein hiesiges Gut um 9 fl. von dem Haller Bürger Hans Kurz.

Im J. 1733 werden überhaupt nur 2 Löhner zu Hochthänn und zwar im fürstlichen Amt Thannenburg aufgeführt und nach der Beschreibung dieses Amtes vom Jahr 1782 waren hier 2 Halbhöfe desselben, die fraischliche Obrigkeit stund Brandenburg, die übrige Jurisdiktion Ellwangen zu, Zehnt und Jagd waren brandenburgisch. – Der Weiler wird auch in den öfters erwähnten Verträgen der Jahre 1539, 1658 genannt und einige Einwohner dahier kamen wie zu Geiselroth erst im J. 1810 von Bayern an Württemberg (vergl. S. 483. 315).

Der heutige Zollhof ist wohl die schon 1539 erwähnte brandenburgische Zollstätte, 1658 die Zollstätte zu Hochthänn genannt, in welchem Jahre es gerügt wird, daß der Zollbeamte zu Hochthänn per abusum den Zoll im Wirthshaus zu Müllen erhoben habe. Im J. 1612 war Hans Burkhard markgräflicher Zoller zum Zollhof „beim Willen“ gelegen. Auch im J. 1733 wird der Zollhof mit 1 Bauern als brandenburgisch aufgeführt und 45 Einwohner daselbst kamen erst im J. 1810 von Bayern an Württemberg (vergl. S. 315).

Hohenberg, Pfarrweiler, stark 2 km südöstlich von R., am Ostabhang des Hohenbergs gelegen. Vom Gipfel des Hohenberges, welcher einer der höchsten Punkte im OA. Ellwangen ist, rings über seine Umgebung schön geformt, aber sachte aufsteigt, hat man eine großartige Aussicht (s. ob. S. 50 f.). Ohne Zweifel war der Berg in der Urzeit eine heilige Stätte, aber wohl ohne Befestigung, da seine Gehänge zu flach sind zur wirksamen Abwehr. Spuren eines sehr alten Weges lassen sich südlich von Leinenfirst her bis zum Berg verfolgen und wieder von ihm aus nordnordwestlich über Hellmannshofen zum Burgberg, im Oberamt Crailsheim, jener bedeutendsten vorgeschichtlichen, stark und umfangreich befestigten heiligen Stätte. Der Burgberg liegt 14 km (3 Stunden) in gerader Linie nordnordwestlich vom Hohenberg; ein zweiter Hohenberg oder Altenberg liegt 11 km westsüdwestlich vom Hohenberg an der westlichen Grenze des

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 694. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_694.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)