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urkundlich nicht belegen zu lassen und die in weiteren Kreisen bekannten Familien von Rosenberg nannten sich jedenfalls nach einem anderen Orte dieses Namens (bad. BA. Adelsheim). Unser Rosenberg dagegen wird mit Sicherheit erstmals im Gültbuch der Propstei Hohenberg vom J. 1344 (s. u.), sodann im Verkaufsbrief der Herrschaft Adelmannsfelden, welche hier einen eigenen Mann besaß, vom J. 1380, weiter im Gültregister des Amts zu Zell vom J. 1403 (vergl. S. 548. 594) erwähnt und gehörte, soweit sich seine Geschichte verfolgen läßt, so auch nach der Topographia Ellvacensis von 1733 mit 1 Bauern, 3 Halbbauern, 4 Löhnern, 56 Söldnern (zus. 64) zum fürstlich ellwangischen Ammanamt. Wenn jedoch schon nach den Verträgen zwischen Ellwangen und Brandenburg vom 8. Nov. 1510 und 25./15. Nov. 1658 die hohe Obrigkeit dahier Gegenstand von Streitigkeiten war, so schob im J. 1796 Preußen auch hier die Grenzen seiner Landeshoheit ähnlich wie bei Jagstzell weiter vor, so daß von Rosenberg 5 Unterthanen unter dieselbe fielen, während 64 ellwangisch verblieben (vergl. S. 594. 315. 482).

Sonstigen Besitz betreffend erhielt den 6. Juni 1463 Heinrich von Stetten von Haldenmarstetten, Stettner genannt, solchen mit dem Schloß Thannenburg verkauft, bezw. verpfändet (vergl. S. 546), verkaufte jedoch den 17. Januar 1468 die Schenke und 6 weitere Güter zum Rosenberg, 3 zu Knußheim, sowie die Holzmühle mit ihrer Zugehörde um 460 fl. an die Liebfrauen-Stadtpfarrkirche zu Ellwangen, welche hinwiederum den 11. Nov. 1621 4 Weiher im Amt Hohenberg, den Glasweiher sammt der Sägmühle daran, den alten Weiher zu Knausen, das Farbweiherlein und das Feldweiherlein um 500 fl. an das Kapitel Ellwangen verkaufte.

Im J. 1622 wird eines hiesigen Zeughauses gedacht. – Eine Glashütte dahier wurde jedenfalls schon um die Mitte des 18. Jahrhunderts vom Stift betrieben, im J. 1782 jedoch „als ein dem Stift sehr schädliches Etablissement“ aufgehoben, Haus und Güter wurden als Erbgüter verkauft, der Erlös mit 740 fl. vom Propst an die Wittwenkasse geschenkt. – Den 19. Juni 1798 wurden Rosenberg und Geiselroth wegen ihrer Viehweide verglichen.

Im laufenden Jahrhundert beschäftigte sich nach statistischen Erhebungen von den Jahren 1832, 1835 und 1836 ein großer Theil der Einwohner mit Verfertigung grober Holzwaaren, als Schachteln u. s. w. Potaschesieder gab es dahier 63, eine Glasfabrik von Ludwig Mayer und Cons., welche seit 1829

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 691. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_691.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)