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Westhausen sel., zufolge eines Reverses ihrer Mutter Sophie, nunmehr Hausfrau des Fritz Krewel, vom 12. März 1333 einen Laienzehnten, die Mühle und die Vogtei über die Widem hierselbst von Abt Kuno von Ellwangen zu Lehen erhielt, sodann 1339, weiter als Rudolf von Pfahlheim seine Ehegattin Ursula von Königsegg im J. 1364 auf ein hiesiges Gut, Lehen von Ellwangen, verwies (S. 624). Hiesige Güter und den Laienzehnten verkaufte den 7. Nov. 1393 Rosilia Vetzer um 250 fl. an Abt Albrecht von Ellwangen, doch erscheinen schon im J. 1401 ihr Bruder Hans Vetzer und Peter von Nenningen im Pfandbesitze derselben. Später befand sich namentlich die Familie von Pfahlheim im ellwangischen Lehensbesitze dahier, doch verkaufte den 17. März 1432 Rudolf von Pfahlheim hiesige Gülten um 420 fl. an Albrecht von Schwabsberg, namentlich aber sein Sohn Konrad in den Jahren 1465, 1467, 1471 wiederholt Höfe, Güter und Gülten an das Kapitel Ellwangen. Mya Kammrerin stiftete unter anderem mit einem hiesigen Hofe den 24. Febr. 1350 eine jährliche Messe in dem Vorzeichen der Klosterkirche Ellwangens. Ein hiesiges Schirmgut, aus Haus, Stadel, Hofraithe, 5 Gärten bestehend, gieng bald mit mehr bald mit weniger Zugehör in den Jahren 1489, 1534, 1565, 1613 um 287 fl., 320 fl., 1300 fl., 2300 fl. von einem Besitzer auf den anderen, zuletzt auf Johann Bellkofer von Hohenbubach Vogt zu Röthlen über. Im J. 1733 gehörten im Einklang mit dem Bisherigen zum fürstlichen Amt Röthlen 1 Mühle, 2 Bauern, 2 Halbbauern, 5 Löhner (zus. 10), zum Kapitelamt 3 Löhner (vergl. S. 655).

Die St. Egidienkapelle wird im J. 1585 erwähnt.

Haisterhofen, Weiler, 21/2 km südwestlich von R. beim Zusammenfluß des Dettenroder Baches und der Sechta gelegen. Reizendes Kirchlein zur h. Ursula, im z. Th. noch altummauerten Kirchhof, höchst wahrscheinlich auf einem alten römischen Burstel erbaut, während ostwärts davon die Spuren eines kleinen römischen festen Lagers zu verfolgen sind. Die Gegend rings umher konnte unter Wasser gesetzt werden, s. auch oben bei den Seen. Das 1702, diese Jahreszahl steht zweimal daran, erbaute Kirchlein ist im Zopfstil gehalten, gar zierlich hebt sich über seinem dreiseitigen Chörchen ein steinerner Dachreiter. Vor der Kirche ein großer gußeiserner Springbrunnen (s. o. bei Röhl.). Im Jahr 1884 wurde das Kirchlein schön

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 679. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_679.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)