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Breitenstein vom J. 1434 mit einem Gut dahier in die Kustorei zu Ellwangen Jahrtäge. Namentlich aber stifteten Propst Albrecht und Sigmund und Konrad von Pfahlheim mit Einwilligung ihrer Mutter Elisabeth unter Bestätigung Bischof Johanns von Augsburg vom 27. d. M. und mit Unterstützung durch Steuer und Almosen der Untersaßen beider Partheien am 24. Juli 1469 eine Messe und Kaplanei hier. Dieselbe wurde im J. 1811 zur geistlichen Verwaltung Ellwangen eingezogen, im J. 1817 aber der Pfarrstelle mit der Obliegenheit einverleibt, daß, wenn der Pfarrer die Pfarrei nicht allein versehen könne, er einen Vikar halten müsse.

Zehntberechtigt war die Pfarrei, als sie dem Kloster inkorporirt wurde, nach dem Ellwanger Gült- und Rechtsbuch von 1339 in dem „Dorf ze Rohlingen, ferner ze Niuwenstat (Neunstadt), Haystershofen, Kullingen, Erpfental, Haselbach, Elbrichswinden (Elberschwenden), Tannunhof, Lintdorf, zem Hochgerute und zem Underngerute, Tötlinroden, ze Rot in dem Wiler, zem Forste, zem Vogeln, zem Juncholtze, zem Auspreht, zem Geren, zen zweien Hirtzauwe“ (s. unten), meist noch heutzutage bestehenden, zum Theil auch wohl abgegangenen Orten.

Die Dietersbacher Kapelle, die l. Frauenkapelle in dem Dieterspach, auch Diepersbach, wird bereits im J. 1462 genannt und erhielt im J. 1519 einen Ablaß; sie erinnert vielleicht an einen abgegangenen Wohnort dieses Namens.

Dettenroden, Weiler, mit Kapelle z. h. Sebastian, 31/2 km südöstlich von R. auf welliger Anhöhe gelegen, mit weiter Aussicht an die Alb, Staufen, Stuifen und Rechberg. In der Kapelle ein sehenswerthes Altarblatt, der h. Sebastian, mit der Unterschrift: Wolf Christian Freihardt pinx. 1717. Am Eingang das Zeichen des Steinmetzen zwischen 17–16.

Dettenroden wird als Tötenrod, Tötlinroden, Tottenroden, (abzuleiten von dem Personennamen Dodo, Dotto, Toto u. s. w. und roden; Förstemann, Pers.N. Sp. 339) zuerst erwähnt im Gült- und Rechtsbuch des Klosters Ellwangen von 1339, weiter in der oben (S. 624) genannten Verweisung Rudolfs von Pfahlheim für seine Ehefrau vom J. 1364 als Pfahlheimer Lehen von Ellwangen, sodann in einer Urkunde K. Sigmunds vom 3. März 1431, wornach er dem Ulrich Erpf, Hans und Konrad von Hohenalfingen die Errichtung eines aus 12 Schöffen und einem Amtmann bestehenden Gerichts zu Hohenalfingen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 677. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_677.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)