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ellwangisch aufgeführt und nach der Topographia Ellvacensis von 1733 gehörte es zum Theil ins fürstlich ellwangische Amt Röthlen, dessen Hauptort es war, mit 8 Bauern, 4 Halbbauern, 19 Löhnern, 18 Söldnern, zusammen 49 Unterthanen, zum Theil ins Kapitelamt mit 2 Mühlen, 6 Bauern, 2 Halbbauern, 19 Löhnern, 2 Söldnern, zusammen 31 Unterthanen, im Ganzen somit 2 Mühlen, 14 Bauern, 6 Halbbauern, 38 Löhnern, 20 Söldnern (zus. 80) und war die Jurisdiktion der Propstei und dem Kapitel gemeinschaftlich.

Einer hiesigen, dem Kapitel Ellwangen vogt- und lehenbaren Badstube wird im J. 1563 gedacht.

Streitigkeiten wegen des großen Zehnten zwischen dem Kapitel Ellwangen und der Stadt Dinkelsbühl wurden den 25. Juni 1515, wegen etlicher Zehnten und Novalien zwischen Dinkelsbühl einer- und dem Pfarrer Hans Waibel und Frühmesser Hans Diemer dahier andererseits den 8. Januar 1527, wegen des Flachszehenten zwischen der Vikarierbruderschaft zu Ellwangen und dem hiesigen Pfarrer Johann Waibel den 24. Juni 1527, wegen Bestrafung der Frevler dahier zwischen Propst und Kapitel von Ellwangen den 15. Mai 1530, wegen Trieb am Osterberg zwischen den Gemeinden Röhlingen und Erpfenthal den 8. Juni 1541, wegen Zehntbezugs zwischen dem Spital Dinkelsbühl einer- und Pfarrer und Frühmesser dahier andererseits den 11. Mai 1546, wegen der Novalien zwischen Propst Otto, dem Pfarrer Georg Zipperger einer- und dem Kapitel Ellwangen und der Stadt Dinkelsbühl andererseits den 10. Juni 1565, zwischen Propst und Kapitel wegen des letzteren Wirthschaftsgerechtigkeit dahier den 25. Mai 1679 schiedsrichterlich oder sonst im Vergleichswege beigelegt.

In kirchengeschichtlicher Beziehung stund das Patronatsrecht der hiesigen St. Peterskirche dem Kloster Ellwangen schon von alter Zeit her zu, das Bisthum Augsburg jedoch bezog nach seinem Urbar vom Jahr 1316 (Mon. Boic. 33b, 409) 10 Pfd. Hllr. von ihr als Acceß. Den 10. Februar 1328 verfügte Bischof Friedrich von Augsburg die Inkorporation derselben an das Kloster, wobei er ihm das jus quaterniarum nachließ (vergl. S. 577), eine Inkorporation, welche Kardinal Pileus den 12. Juli 1379 bestätigte. In Folge der Säkularisation Ellwangens im J. 1802 wurde das Patronat königlich, seit 1858 findet dagegen bischöfliche Kollatur statt. – Ritter Kun von Killingen stiftete den 13. Mai 1397 mit einem hiesigen Hofe in das Präsenzamt zu Ellwangen, den 4. Juni 1400 mit Zehnten zu Elberschwenden in die hiesige Pfarrei, Konrad von Itzlingen d. ä. laut dem Zeugnis seines Sohnes Konrad und seiner Schwiegersöhne Heinrich vom Weischenfeld und Hans

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 676. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_676.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)