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Die Weiher sind Eigenthum der Gemeinden und Privaten. In den sumpfigen Weihern gedeihen Karpfen (Spiegelkarpfen) und Schleien trefflich; auch Hechte werden in den größeren Weihern gut. Die Sechta hat ziemlich Aale, viele Hechte, Barsche und Rothaugen. Außerdem gibt es viele Weißfische, Kolben, Brachsen, auch Gresslinge und Grundeln, ferner Edelkrebse in Menge. Der Rothbach und Schlierbach sind Krebsbäche, sie haben schöne Edelkrebse. Die Pächter betreiben den Fang rationell und mit gewähltester Schonung der Nachzucht. Fische und Krebse werden in dem benachbarten Ellwangen abgesetzt. (Notizen von Oberamtspfleger Steinhardt in Ellwangen, früher Schultheiß in R.)

Der Ort muß ein wichtiger Römerplatz gewesen sein; doch fand man bis jetzt außer dem r. Burstel (S. 338) noch keine greifbaren Überreste. Auf eine Besiedlung schon vor den Römern weisen die jetzt z. Theil verschwundenen Grabhügel hin. Auffallend ist auch die außerordentliche Größe der Markung, die fast bis vor die Thore von Ellwangen reicht. Durch Unterwassersetzen der breiten Thäler konnte der Ort sehr fest gemacht werden.

Der Name Röhlingens wird in älterer Zeit verschieden geschrieben, so auch Rehilingen (vita Hariolfi), Rohelingen (1167, 1255, 1259, 1261), Röhelingen (1270), Röchlingen (1367), Röhling, Rochlingen, Rölingen, Rhelingen, Rechlingen, Rählingen, und ist wohl von einem auf den Stamm hroc zurückzuführenden Eigennamen Roch, Roh abzuleiten (Förstemann, Personennamen Sp. 712 ff.), wenn nicht etwa von Rehling, eßbarer Schwamm (vergl. Buck a. a. O. 213), dem Eigennamen Recho, oder von Reh (ahd. rêh). Es selbst ist jedenfalls sehr alt, indem in der Lebensbeschreibung Hariolfs aus der Mitte des 9. Jahrhunderts bereits des Fleckens gedacht wird (vergl. S. 434), der Ort somit im genannten Jahrhundert wenigstens bereits bestand.

In der Folge wird Röhlingen zunächst als Sitz einer adeligen Familie genannt, welche auf der bereits im Jahr 1381 als Burgstall bezeichneten Burg hauste und wohl zu den ellwangischen Dienst- und Lehensleuten zählte.

Ihr gehörten an: vielleicht (wenn nicht nach Rehlingen, bayr. AG. Pappenheim) Friedrich von Rohelingen, welcher den 27. April 1167 mit anderen schwäbischen und fränkischen Herrn als Zeuge in einer im heiligen Lande ausgestellten Tempelherrnurkunde erscheint (Archival. Zeitschrift

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 672. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_672.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)