Seite:OberamtEllwangen 667.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Scheuerlingshof (Leiterleshof) Hof, südöstlich vom Borsthof, rechts der Landstraße von Ellwangen nach Rosenberg gelegen, nach Eggenroth schulpflichtig.

Scheuerlingshof ist ohne Zweifel der in den Gült- Rechts- und Salbüchern von 1339, 1381, 1485 und 1506 genannte Schieringshof, Scheiringshof, und im J. 1733 war auf dem ammanamtlichen Scheuerlingshof 1 Halbbauer. Auch dürfte die z. B. im J. 1506 genannte neue Sägmühle zum Laider, welche hier zwischen Kellerstadt und Stocken aufgezählt wird, wohl auf den Namen Leiterleshof zu beziehen sein.

Schönau, Weiler, stark 1 km nordwestlich von R. im Jagstthal links des Flusses gelegen, da wo von Westen her die Schönklinge hereintritt.

Schönau, ein auf das althochdeutsche scôni = schön zurückzuführender Name (vgl. Förstemann, Ortsnamen Sp. 1304; Buck a. a. O. 247) wird das erste mal im Ellwanger Gült- und Rechtsbuch von 1381, sodann den 17. April 1435 erwähnt, als Abt, Dekan und Konvent zu Ellwangen wegen Dienste der Abtei aus einem Dechaneigut dahier verglichen wurden. Zwei der Pfarrkirche zu Ellwangen gültbare Weiher unterhalb Schönau nebst einer Sägmühle am unteren Weiher wurden im J. 1515 für 66 fl., im J. 1528 für 59 fl., im J. 1536 für 190 fl., dieses Mal an das Kapitel zu Ellwangen verkauft, bei dessen Amt Schönau im J. 1733 mit 3 Bauern, 2 Halbbauern, 1 Löhner aufgeführt wird.

Stocken, Weiler, mit Stocken-Sägmühle, Haus, 31/2 km nordöstlich von R. gelegen auf der Höhe nördlich über dem Kreßbachthal; mit Kapelle.

Eine schwache Viertelstunde nordwestlich von Stocken liegt die Stockensägmühle, im engen tiefen Waldthal des Fischbaches. Beide nach Schönenberg schulpflichtig. Auf dem nahen Hornberg sehr schöne Aussicht und prachtvolle Buchenwaldung. Im Staatswald „altes Schloß“ eine Erhöhung mit Wallgraben, längst mit Bäumen bewachsen; hier sollen schon alte Münzen gefunden worden sein (s. ob. S. 341 f.).

Stocken, früher auch Stockhen, Stockheim geschrieben, – der Ort, wo Stöcke, Stumpen eines abgeholzten Waldes stehen (Förstemann a. a. O. Sp. 1388 ff., Buck a. a. O. 270) – wäre nach Röder, Geogr. u. Statistik Wirtembergs 2, 170, Stammsitz

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 667. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_667.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)