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von der Scheuensägmühle über die Ludwigsmühle rinnende Bach fällt bei Schönau in die Jagst, der von Stocken-Sägmühle kommende Fischbach unterhalb Kalkhöfe. Weiher bestehen noch 8, über 10 wurden trocken gelegt. In der Nähe von Kalkhöfe im Staatswald „Kalterbrunnen“ entspringt auf einer Höhe von etwa 50 m am Auslauf eines Berges ein Brunnen mit einem armsdicken Strahl. Die Haupterwerbsmittel bestehen in Feldbau und Viehzucht; man baut besonders Dinkel und Roggen, die Obstzucht bedeutet nicht viel. Eine Mahlmühle und 6 Sägmühlen bestehen.

Die Kapellenpflege in Eigenzell besitzt 1000 M., die in Rattstadt 1800 M.; auch besteht eine Schulstiftung, gestiftet von J. May von Rattstadt, mit 200 M.

Rindelbach, früher Rennelbach, Rendelbach geschrieben, – ein von dem Personennamen Rando, Rento abzuleitender Name – wird das erste mal erwähnt in Folge von Zehntberechtigung Ellwangens allda im J. 1339, sodann als Abt Albrecht von Ellwangen den 30. Okt. 1380 der Frau Peters genannt der alten Schultheißin den großen und kleinen Zehnten aus einem hiesigen Hofe, seither Lehen der Abtei, eignete, worauf derselbe den 23. Nov. 1402 durch den Ellwanger Bürger Claus Harrer an Hans Keym, den 17. Sept. 1422 von Keym an seinen Schwiegersohn Hans Schiltknecht um 20 fl. verkauft wurde, von letzterem jedoch bereits den 23. Apr. 1439 wieder an die Abtei kam (s. Eggenroth) und von Abt Johannes († 1452) zur Stiftung von Jahrtägen für sich, seine Eltern u. s. w. verwandt wurde. Der Ort selbst gehörte in der Folge, so im J. 1733, mit 6 Bauern, 4 Halbbauern, 10 Löhnern, 4 Söldnern (zus. 24), zum Kapitelamt, während 1 Löhner fürstlichen Ammanamts war.

Borsthof oder Vordersteinbühl, Hof, 4 km westlich von R. am Beginn des Kirnbachthälchens gelegen; nach Eggenroth, Gem. Schrezheim, schulpflichtig.

Als Orte, an welchen Ellwangen zehntberechtigt war, werden zwischen Eggenroth und Scheuerlingshof einer- und Lindenhof und Matzengehren andererseits „zem kleinen und zem großen Steininbüchel,“ wohl Vorder- und Hinter-Steinbühl, im Jahr 1339 genannt. Der Name Vordersteinbühl selbst kommt im Gültbuch der Propstei Hohenberg von 1369 (s. unten) vor. Das Gütlein, später Hof bezeichnet, zum Vordersteinbühl gieng, soweit

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 663. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_663.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)