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Zeit, nachdem noch eine Pfannenschmide hinzugekommen war, an Private. Im J. 1733 waren hier 4 fürstlich ellwangische Löhner, Amts Pfahlheim.

Hirlbach, Weiler, 21/2 km nordwestlich von Pf. auf dem Bergrücken, der vom Freihof her bis Röthlen in langem Bogen sich herzieht, gelegen. Die der schmerzhaften Mutter geweihte Kapelle stammt aus den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Abgegangene Burg am Ort.

Hirlbach, Hürlbach, Hürelbach, erscheint zuerst als Name eines Ortsadels: Diemar von Hürlbach wurde am 23. Juli 1330 an Stelle seines verstorbenen Bruders Heinrich von dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kirchensatz zu Segringen (bayr. AG. Dinkelsbühl) belehnt, ebenso den 30. Januar 1338 nach seinem Tode von dem Burggrafen Johann seine minderjährigen Kinder, von denen Ulrich das Lehen im Jahr 1342 an das Deutsche Haus zu Ulm verkaufte (Steichele a. a. O. 3, 507 ff.). Ein Bruder dieses Ulrich ist wohl Ritter Dyemar von Hürlbach, welcher den 4. August 1348 als Zeuge der Gebrüder Konrad und Siefried von Pfahlheim (Mon. Boic. 8, 140) vorkommt und den 25. November 1351 um seines Seelenheils willen der Pfarrkirche zem Werde (Wörth) zur ewigen Nutznießung für den Pfarrer das Widemlehen mit einer Hofstatt und 3 Lehen daselbst, 2 Lehen zu Klein-Georgenstadt, ein Holz, genannt Grenberch (Butzenrod zu), das Fischrecht in allen offenen Bächen, die zu der Burg und dem Dorf Werde gehörten, überließ, somit allda beträchtlich begütert war; ein weiterer Ritter Dyemar von Hürlbach der Jüngere zu Wagenhofen ist den 12. März 1356 Zeuge Wernhers von Killingen. Nach dem Siegel Diemars vom Jahr 1351 zu schließen, welches zwei gekreuzte Hirschstangen und von der Umschrift noch: DIEMARI DE WER ... zeigt, bildeten diese Herren von Hirlbach einen hier angesessenen Zweig der Familie der Herren von Wörth, in welcher gleichfalls der Name Diemar zu Hause ist (s. unten), wogegen andere Herren von Hirlbach, so Konrad von H. im Jahr 1367 Zeuge Abt Albrechts von Ellwangen in einer Obersontheim (OA. Gaildorf) betreffenden Urkunde, schon nach dem Siegel (gespaltener Schild, dessen linke Hälfte dreimal getheilt) nach Matthes-Hörlebach (OA. Hall) zu verweisen sind (vergl. Herolt, Chronika v. d. Stadt Hall S. 23; OA.Beschr. Hall S. 269.)

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 660. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_660.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)