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Lucas . Johannes . anno domini MCCCCXV (1415) o rex golrie (d. h. glorie) veni cum pace. Auf der mittleren Glocke steht: Laudate dominum omnes gentes, Laudate eum omnes populi. anno domini MDCCXXXXVIII (1748) Nicolaus Arnold. Claudius Arnold. Auf der kleinen Glocke steht: S. Matthaeus. S. Lucas. S. Johannes. S. Marcus. MCCCCLXXIIII (1474).

Nordwestlich der Kirche steht, auch im Geschmack des vorigen Jahrhunderts, die nach dem großen Brand 1780 wieder erbaute, am 28. August eingeweihte Skt. Leonhardskapelle. Die Unterhaltung der Kirche hat die Gemeinde; des 1776 erbauten Pfarrhauses der Interkalarfonds.

Der Friedhof, mit Schmiedeisenkreuzen, wurde 1855 außerhalb des Ortes angelegt. Das Schulhaus wurde 1842/43 erbaut, das Rathhaus 1877. In Beersbach besteht gleichfalls ein Schulhaus, dort unterrichtet ein Lehrer, in Pfahlheim ein Lehrer und ein Lehrgehilfe. In Beersbach ist auch eine Kirche, Kapellen sind in Halheim und Hirlbach; Pfarreien in Pf. und Beersbach.

Der Ort ist mit gutem Trinkwasser hinlänglich versehen durch 3 laufende, und 100 Pumpbrunnen, ebenso die meisten Parzellen, nur in Hirlbach entsteht zuweilen Wassermangel. Auch die Markung ist reich an guten Quellen, die bedeutendsten sind auf Markung Pfahlheim die Quelle im Mühlfeldle, im Lindich der Georgsbrunnen, der Buchbrunnen, der Salzbrunnen, auf Markung Beersbach unterhalb des Orts gegen Pfahlheim das Brunnenweiherle, auf Markung Halheim der Haberbrunnen auf der Heide „Hertle“, auf Markung Hirlbach der Kreutbrunnen und der Hochwiesenbrunnen. Von Bächen durchziehen die Markungen der Sonnenbach, die kleine Sechta, auch Mühlbach oder Pfeifbach genannt, und der Hammerweihersbach (Mühlkanal). Weiher bestehen bei Beersbach 3, Buchhausen, Hochgreut, Hardt je einer, in Hofstetten 2 kleine; dazu je eine Wette in Pfahlheim, Halheim, Hirlbach. Trockengelegt wurden bei Pfahlheim 3 und von früheren Zeiten her 5 Weiher, bei Halheim 3, bei Hardt der 40 Morgen große Hammerweiher, bei Hochgreut einer; jetzt sind alle in Wiesengrund umgewandelt.

Die Haupterwerbsmittel bestehen in Feldbau und Viehzucht; man baut vorherrschend Dinkel, Roggen, Haber, Gerste; der Wiesenbau ist ausgedehnt, das Futter mittelmäßig. Der Obstbau, meist mit Spätsorten, hebt sich. Dann bestehen eine Ziegelei,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 649. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_649.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)