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Gaishardt, Weiler, mit Schulhaus und Kapelle, 5 km nordwestlich von N. auf welliger Hochfläche gelegen. In der neuerbauten gothischen Kapelle schönes spätgothisches Holzbild des heil. Veit.

Der Weiler wird zuerst im Ellwanger Nekrologium aus dem 12. und 13. Jahrhundert in Folge von Schenkungen eines Laienbruders Bernward daselbst (Württ. V. J. H. 1, 206. 6, 264), sodann im Gültbuch der Propstei Hohenberg vom J. 1344 (s. u.), weiterhin beim Verkauf von hiesigen Gütern durch Ulrich von Rechberg zu Grüningen am 12. Septbr. 1356 an Konrad den Faden zu Adelmannsfelden und beim Verkauf der Herrschaft Adelmannsfelden im J. 1380 (vergl. S. 635) genannt. In der Folge, z. B. 1733, waren 4 Halbbauern, 3 Löhner, 3 Söldner, ritterschaftlich vohensteinisch (d. h. zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörig), 3 Halbbauern, 1 Löhner, 1 Söldner kapitelisch und noch im Anfang des laufenden Jahrhunderts war der Weiler mit 11 Bürgern und 74 Seelen zu 6/10 von gültlingisch, von jungkennisch, von vohensteinisch, zu 4/10 kapitel-ellwangisch. Auch übte die von vohensteinische Gemeinschaft perpetuirlich den Gemeinds- und Hirtenstab. – Den 16. März 1706 verglichen sich Stift und Kapitel zu Ellwangen und die vohensteinische Vormundschaft zu Adelmannsfelden wegen der Winterschafweide dahier und der Zehnten auf dem sogen. Freieigen bei Gaishardt.

Haldenhof, Hof, 4 km nordwestlich von N. gelegen; nach Gaishardt schulpflichtig.

Der Hof ist bereits (S. 635) für das Jahr 1380 genannt worden und gehörte auch im J. 1733 mit 1 Bauern zur vohensteinischen Herrschaft Adelmannsfelden und noch im Anfang des 19. Jahrhunderts war er mit 1 Einwohner und im Ganzen 11 Seelen von onzisch.

Himmelreich, Haus, westlich vom Haldenhof im Roththal gelegen; nach Gaishardt schulpflichtig.

Es wurde im J. 1813 auf einem dereinst zu Gaishardt gehörigen Gute erbaut, steht somit auf früher zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörigen Grund und Boden.

Leinenfirst, Weiler, 31/2 km nordwestlich von N. auf der hier schon schmal werdenden nach Norden sich zuspitzenden Liashochfläche gelegen; mit dem h. Antonius geweihter Kapelle. An der Thüre A. B. 1852. Die Kapelle besitzt ein hervorragendes kleines Kunstwerk, eine kleine Pieta aus Alabaster,

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 637. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_637.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)