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1883 Nr. 4). Außerdem besitzt das Kirchlein ein schönes spätgothisches Holzbild des h. Egidius und eine Pieta aus derselben Zeit.

Die Inschrift an der größeren der zwei Glocken lautet: Bernhart Lachaman gos mich 1516. Hilf Got und Maria.

Hat man in der kleinen stillen Kirche das Gemüth erhaben gestimmt am Anblick jener Gemälde, so wächst diese Stimmung noch, wenn man heraustritt und über die tief unten liegenden sattgrünen Waldthäler und Waldrücken hinschaut an die ferne blaue schwäbische Alb bis hinauf zum klassisch umrissenen Stuifen. Bronnen hat ein eigenes Schulhaus. Am Fußweg von hier nach Neuler stehen 7 sog. Kniehalte, Spätrenaissance-Steinsäulen mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte, gestiftet von Sebastian Rathgeber in den Jahren 1724–29.

Bronnen, auch Brunnen, Brunnin, Pronnen, Prunnen geschrieben, erscheint zuerst als Sitz einer wohl in ellwangischen Diensten stehenden ritterlichen Familie, von welcher Marchwart, sein Sohn Folchmar und Reginmar im J. 1147 bei einer Besitzübergabe an Ellwangen (Wirt. Urkb. 2, 41), Heinrich den 30. Sept. 1296 für die Schenken von Limpurg Zeugenschaft leisteten.

Im Anfang des folgenden Jahrhunderts war das Pförtneramt dieses Klosters daselbst begütert (Wirt. Urkb. 2, 425), namentlich aber ist es das Kapitel Ellwangen, welches hier aus verschiedenen Händen immer mehr Besitz erwarb. So kamen bereits im J. 1375 hiesige Güter mit solchen zu Neuler vom Stift Ellwangen an dasselbe. Sodann trug den 4. Febr. 1409 Wilhelm Adelmann zu Adelmannsfelden einen hiesigen Hof vom Stifte zu Lehen und derselbe blieb in seiner Familie bis ihn Wilhelm Christoph Adelmann den 15. Juli 1643 zugleich mit Gütern zu Ramsenstruth (s. d.) und 2 von Hohenlohe zu Lehen rührenden Gütern dahier an das Kapitel verkaufte. Hieronymus von Adelmann hatte nemlich einen Hof dahier den 27. Mai 1534 von Graf Albrecht von Hohenlohe zu rechtem Mannlehen erhalten, auch den 13. Septbr. 1540 einen solchen an die Almosenpflege zu Gmünd verkauft, allein bereits den 23. Sept. 1558 erhielt sein Sohn Wilhelm nach seinem Tode 2 Güter und Gülten dahier von Graf Ludwig Kasimir zu Lehen und bei dem Verkaufe des Jahrs 1643 wurde nur die Nutzung verkauft, das lehensrechtliche Verhältnis zwischen Hohenlohe und Adelmann sollte fortbestehen und so erfolgte noch am 14. Mai

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 634. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_634.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)