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Westerstetten gemeinsam; da er für den Gesundheitszustand der Einwohner ungünstig wirkte, wurde er im J. 1832 vollends trocken gelegt.

Weil die Dokumente hinsichtlich der Markungen sowohl, als der Weide, Hut, Triebs u. s. w. im 30jährigen Kriege zu Grunde giengen, so wurden diese Punkte im J. 1653 auf Grund von Zeugenvernehmungen in einem neuen Gemeindelibell normiert.

Auf dem hiesigen Wirthshause sollen früher Edelleute gehaust haben, welche lutherisch geworden, zuerst nach Lauingen, dann nach Nördlingen gezogen seien, woselbst noch Nachkommen von ihnen leben.

Die hiesige im J. 1450 erwähnte, ganz in Zerfall gerathene St. Katharinenkapelle wurde im J. 1665 ff. von der Gemeinde mit Beihilfe des Gr. Ferdinand Maximilian von Oettingen-Baldern und des Komthurs von Kapfenburg wieder hergestellt und am 23. Juli 1668 von neuem eingeweiht. – Den Grund zur Errichtung einer Kirchenstelle in dem seitherigen Filial von Lauchheim legte im J. 1768 Andreä Mayerhöfer, Pfarrer in Zöbingen, ein geborener Lippacher, mit einem Kapital von 5000 bis 6000 fl. Dasselbe vermehrten die Grafen Franz Ludwig und Philipp Karl von Oettingen mit 3500 fl., Pfarrer Vaß in Holdingen mit 1000 fl. Im J. 1775 wurde die Kaplanei von dem Grafen Oettingen-Baldern besetzt, dieselbe 1822 von der Mutterkirche getrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben, bei welcher königliches Patronat – seit 1858 bischöfliche Kollatur – mit öttingisch-wallersteinischem abwechseln sollte (Neher a. a. O. S. 128). – Der erste eigentliche Schullehrer wurde hier 1784 angestellt, nachdem bisher des Lesens und Schreibens kundige Männer von Lauchheim und hier Schule gehalten.

Die Stockmühle liegt 1 km oberhalb an der Jagst, wurde im J. 1722 von Oettingen-Baldern verpfändet, 1793–98 jedoch wieder eingelöst.

Finkenweiler, Hof, liegt 1 km östlich von L., in der Nähe der Schanze.

Eine Hube zu Vinkenwiler erhielt Graf Ludwig von Oettingen den 8. März 1304 von Ritter Raban von Holheim (bayer. A.G. Nördlingen) zu Lehen aufgetragen. Einen Hof zu Vingkenweiler bekam den 21. Dez. 1443 Rudolf Weiler (von der S. 572 ff. genannten Familie) von Graf Johann von

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 627. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_627.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)