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weitere 13 adelige Genossen, welche ihn wieder an Wilhelm von Rechberg von Hohenrechberg abtraten, so daß letzterer am 6. März 1468 von Propst Albrecht damit belehnt wurde. Nachdem Graf Ulrich den Besitz wieder eingelöst hatte, verpfändete er ihn und so auch dieses Ellwanger Lehen, den Weiler Lippach, am 23. Dezember 1473 um 9700 fl. an Herzog Ludwig den Reichen von Bayern, worauf dessen Sohn, Herzog Georg von Bayern, von Propst Albrecht belehnt wurde (Landtagsverhandlungen a. a. O. 350). Doch räumten die bayrischen Herzoge, Gebrüder Albrecht und Wolfgang, bereits den 28. Dez. 1505 Schloß und Herrschaft Baldern sammt aller Zugehör mit Einwilligung des Grafen Wolfgang dem Grafen Joachim von Oettingen und seinen Erben um dieselbe Summe wieder ein und wurde Joachim im J. 1507 von Propst Albrecht wieder belehnt. An ihn schloß sich die erste und dann die zweite Balderner Linie des öttingen-wallersteinischen Hauses an, worauf die Herrschaft nach dem Aussterben der letzteren im J. 1798 an die Hauptlinie Oettingen-Wallerstein fiel (vgl. auch unten Zöbingen). Das Lehensverhältnis zu Ellwangen dauerte fort, so daß z. B. noch am 18. August 1772 Graf Joseph Anton von Oettingen-Wallerstein von Seiten des Propsts Anton Ignaz, sowie nach der Säkularisation Ellwangens den 13. Dez. 1838 Fürst Friedrich Kraft Heinrich von Oettingen-Wallerstein von König Wilhelm von Württemberg die Belehnung empfing, bis der Lehensverband nach dem Ministerialerlaß vom 11. Jan. 1868 aufgehoben wurde (vgl. auch den Lehensbrief vom 25. Sept. 1668 in der Eventual-Gegen-Konklusionsschrift in Sachen Oettingen-Spielberg contra Oettingen-Wallerstein 1710, Adjuncta S. 35 Nr. 53).

Übrigens wurde nicht aller Besitz dahier wallersteinisch, denn am 22. Nov. 1465 verkaufte Konrad von Pfahlheim den Hof Farenbach zu Lippach mit Besitz zu Beersbach an das Ellwanger Kapitel und so werden auch in der Topographia Ellvacensis von 1733 2 Mühlen, 3 Halbbauern, 26 Löhner, 23 Söldner (zus. 54) als öttingen-baldrisch, 1 Löhner als kapitelisch aufgeführt, und kamen im J. 1802 als ellwangisch 7 hiesige Unterthanen, die Mehrzahl dagegen, 395, früher öttingen-wallersteinisch, im J. 1810 von Bayern an Württemberg. Auch gehörten früher Güter und Gülten dahier zur Herrschaft Schenkenstein (OA.Beschr. Neresheim S. 196).

Ein großer Weiher, an welchem das Dorf lag, war im J. 1433 dem Komthur zu Kapfenburg und den Herren von

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 626. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_626.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)