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Der Name Hettelsberg dürfte auf den Eigennamen Hettelo, Hettilo, zurückzuführen sein und wenn nach einer nur in Abschrift erhaltenen Urkunde vom 25. Nov. 1144 die Kirche zu Ohmenheim (OA. Neresheim) Rechte und Zehnten zu Hecelesbere besaß (Wirt. Urkb. 3, 470), so dürfte im Original der Urkunde vielleicht Hetelesberc gestanden haben, was auf diesen Weiler bezogen werden könnte. Später verzichteten Angehörige der Familie Gromberg im J. 1374 auf Ansprüche an hiesige Lehen zu Gunsten des Deutschordens (S. 607) und erscheint der Weiler im J. 1686 mit seinen 2 Haushaltungen ganz in denselben Rechtsverhältnissen wie Gromberg.

Hundslohe, Hof, 3 km nördlich von L. auf der Höhe.

Den 1. Mai 1439 verkaufte die Stadt Bopfingen an die Kommende Kapfenburg ihr Gütlein zu Hundtsloch zwischen Lentzstetten (d. h. Lindstetten) und Berhalden gelegen – vom Eigennamen Hund und dem althochdeutschen lôh = lucus abzuleiten – das der Vogler inne gehabt, mit aller Zugehör, ausgenommen 60 Pf. jährlichen Zinses, an Unser Frauen Messe zu Lauchheim um 110 fl. Rh. Im J. 1686 kommt der Hof mit einer Haushaltung unter denselben Verhältnissen wie Gromberg vor, im J. 1733 wird der Hundshof mit 1 Bauern zur Kommende Kapfenburg gerechnet.

Lindstetten, Hof, 21/2 km nördlich von L. Alle diese Höfe liegen an oder zu Seiten der von Lauchheim nach Killingen gehenden Römerstraße.

Die früher sehr ausgedehnte, vom Deutschorden herrührende Fischerei zu Lindstetten gehörte bis zum Jahr 1822 dem Staat und wurde von ihm verpachtet. Hiezu gehörte ein Theil des 1877 abgebrochenen Wohnhauses zu Lindstetten, ein Fischkasten in Quadersteinen, mit einer hohen Mauer umgeben, darin ein kleines Fischzeughäuslein, mit einer Umfassungsmauer und Platten gedeckt, unweit der Ziegelhütte in Lauchheim; sodann die fünf Banzenweiher oberhalb der Banzenmühle an dem Pfaffenloher Holz, die 4 Schönbergerweiher am Schönberger Recherholz, das Füllenberger oder Tiefenthalweiherle hinter Ruithal gegen die Jagst, die 3 Grombergerweiher im Dattenlohe, die 2 Karpfenweiher hinter Lauchheim gegen die Fuchsmühle, die 3 Forellenweiher hinter Lauchheim, 1 Weiherle im Weidach (ehedessen dem Beamten in partem salarii zur Benützung überlassen), 1 Weiherle hinter Hülen gegen die Klapperhäuslen, die 2 Fischgartenweiher

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 619. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_619.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)