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Der Weiler Eiberg (auch Eyberg, Yberch geschrieben), wird in älterer Zeit namentlich aus Anlaß von dinkelsbühlischem Erwerb daselbst genannt. Den Maierhof dahier verkaufte Ritter Heinrich Truchseß von Wahrberg (bayr. A.G. Herrieden) den 27. März 1330 um 58 Pfund 8 Schill. Heller an das Spital zu Dinkelsbühl und auf sein Gunstrecht an diesem Hofe und alle Ansprüche an denselben verzichtete Hans Gerung von Eiberg zu Gunsten des Spitals den 9. Juli 1457. Einzelne hiesige Güter erkaufte in den Jahren 1424, 1434, 1437 der Dinkelsbühler Bürger Albrecht Goldochs, eine zwischen Kraßbronn und Eiberg gelegene Sägmühle sammt dazu gehörigem Weiher im J. 1473 der Ellenberger Schmid Claus von dem Dinkelsbühler Bürger Ulrich Hubner, drei Weiher, zwei Fischgruben und eine weitere Sägmühle vertauschte der Deutschordensvogt Jörg Goldochs zu Dinkelsbühl an das Kapitel Ellwangen im J. 1495. Nach der bereits erwähnten Amtsbeschreibung aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts waren hier 4 Güter, 1 dem Heiligen zu Ellenberg (jedoch mit aller Obrigkeit des Stifts), 1 den Herren von Dinkelsbühl, 2 dem Kapitel gehörig, und ähnlich im J. 1733 kapitelsche Unterthanen: 1 Bauer, 1 Löhner; fürstlich ellwangischen Amts Ellenberg 1 Löhner; dinkelsbühlisch 1 Bauer (zus. 4).

Georgenstadt, im Volksmunde Gorgelstadt, Weiler, 11/2 km nordwestlich von E., bei den Quellen des Gerbaches.

In früheren Jahrhunderten, z. B. im Ellwanger Gült- und Rechtsbuch vom Jahr 1339, wird ein Groß- und Klein-Georgenstadt unterschieden. Allen ihren Besitz zu „Großen Gorgenstat“ verkauften Siefried von Pfahlheim der Ältere, genannt Dorfherr und seine eheliche Wirthin Elsbet, Schwester Eberhards von Gruenberg des Schulers, mit Einwilligung ihrer Söhne Rüdger und Konrad für ein Leibgeding den 23. August 1335 an Abt Kuno von Ellwangen, welcher den so erworbenen „Weiler Gorgenstat“ am 14. Juni 1345 an die Kellerei seines Klosters überließ. Zwei Lehen zu „Kleinen-Gorgenstadt“ dagegen wurden den 25. November 1351 von Ritter Diemar von Hürlbach an die Pfarrkirche zu Wörth vermacht, welche ihre Weiherstätte auf dem kleinen Gorgenstat im Harzholz den 6. März 1446 mit Einwilligung des Ellwanger Abts Johann als Lehensherrn der Kirche um 30 fl. an 3 Dinkelsbühler Bürger verkaufte, und den 9. Dezember 1532 verzichtete Lienhard Nöll Bitner

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 581. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_581.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)