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iehsus naserenus rex judeorum. bernhart lachaman gos mich anno domini 1498.

Die Kirche war ursprünglich nur eine Kapelle, dann ein Wallfahrtskirchlein.

Die Kirche hat die Pfarrgemeinde, das 1766–70 erbaute Pfarrhaus der Staat zu unterhalten. Der an der Kirche gelegene Friedhof wurde vor einigen Jahren erweitert; auf ihm an der Ostwand der Kirche sieht man den Grabstein des Jos. Alexander Bleyleben von Lautenbach, † 1705. Das Schulhaus in Ellenberg, sowie das in Breitenbach wurde 1841 erbaut, das Rathaus, ein 1857 erbautes Privathaus, vor einigen Jahren von der Gemeinde angekauft.

Der Ort ist mit Trinkwasser durch 119 Pump-, 1 Schöpf- und 12 Ziehbrunnen hinlänglich versehen; auch die Markung ist quellenreich; wir nennen den Strietbrunnen, Kellerbrunnen, Rothbergbrunnen, Birnweiherlesbrunnen. Über die Markung fließen von dem Bergstock, auf dem Ellenberg liegt, Bäche nach allen Richtungen ab. So im Westen der Quellbach der nach Röhlingen fließenden Roth, im Süden der in die Roth mündende Häslesbach, im Norden der in die Rothach fließende Gerbach, im Nordwesten die Quellbäche des in die Jagst fließenden Fischbaches. Von Weihern bestehen der Straßen- und dabei der Neuweiher, oberhalb Muckenthal im Roththale, von gegen 7 und 4 Hektar Fläche, der Schmalenbachweiher, 1 Hektar, der Dietlesmühlweiher, gegen 1 Hektar, der Gerweiher, 2 Hektar 35 Ar. Mehrere Weiher wurden trocken gelegt, so bei Muckenthal der über 6 Hektar große Muckenthaler Weiher und der beim Schweizerhof. Die Haupterwerbsmittel bestehen in Feldbau und Taglohnarbeiten in den Waldungen. Das Obst geräth nicht gerne. Eine Bierbrauerei, 4 Mahlmühlen, die in Muckenthal, die Schmalenbachmühle, die Dietlesmühle, die Gerbachmühle, und 3 Sägmühlen bestehen. Die Pfarrkirchenpflege, mit der Kapellenpflege Breitenbach und Keuerstadt vereinigt, besitzt 34.500 M. Ellenberg ist Sitz eines Revieramtes.

Der Name des Ortes, welcher erstmals urkundlich im J. 1328 vorkommt und in älterer Zeit Elenberch, Elchenberg, Elhenberg, Elhemberg, -perg geschrieben wird, dürfte, wie Ellwangen, auf den Elch zurückzuführen sein. (Vgl. Bierlinger Volksthümliches aus Schwaben I, 397 ff. u. Wörterbüchlein.)

Wann der Ort an das Kloster Ellwangen gekommen, steht nicht fest, doch war Ellwangen schon nach seinen Gült- und

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 576. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_576.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)