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Ahelfingen, im J. 1534 und 1544 Wolf von A., ohne Zweifel der im Jahr 1545 als letztes Glied seines Geschlechtes verstorbene. Den 11. Januar 1557 verkauften die Gebrüder Grafen Sebastian und Ulrich von Helfenstein, indem sie genannten Wolf als ihren letzten Lehensträger bezeichnen, an die Reiche-Almosenpflege zu Dinkelsbühl alle ihre eigenthümlichen und nützlichen Rechte und Gerechtigkeiten am Flecken und Gut, wie sie dieselben von ihrem Vater und ihren Voreltern ererbt, insbesondere 3 Höfe, 5 Güter, 2 Lehen, 3 fl. Weidgeld von der Gemeinde, das Hirtenhaus, 60 Morgen Holz, die Kaplanei, Garten und Burgstall mit allen Eigenleuten, Gütern, Renten, Gülten, Zinsen, Nutzungen, Freveln, Bußen, Gefällen, Geboten und Verboten u. s. w. um 4200 fl. Rh. Vor Abschluß des Kaufvertrags war ein „Anschlag des Dorfes Weyler“ gefertigt worden, des Inhalts: an Hellergelt jährlich Ellwanger Münz 20 fl. 2 kr.; 12 Hennen oder 12 Bazen dafür; 24 Hühner, 1 zu 6 Ellwanger Pfennig; 460 Eier, 1 Ei zu 1 Ellwanger Pfennig; Rockengült 14 Malter Ellw. Maß; Habergült 12 desgl., der Malter je zu 2 fl.; alle hohe und niedere Obrigkeit, Gebot und Verbot, Bußen, Frevel, Strafen, Dienstbarkeiten, oder Fron- und Umgeld; ein Burgstall mit einem Graben und Garten sammt der Lehenschaft der Kaplanei, angeschlagen zu 300 fl.; 3 Höfe, 7 Lehen sammt einem Hirtenhaus, angeschlagen hinsichtlich der, der Herrschaft zustehenden Lehenschaft zu 500 fl.; 60 Morgen Holz, der Morgen angeschlagen zu 10 fl. Gemäß dem Vergleich zwischen Dinkelsbühl und Ellwangen vom 30. Juli 1663 (s. unten Wörth) sollte Ellwangen dahier das merum imperium, Dinkelsbühl dagegen die vogteiliche Herrschaft sammt den kleinen Freveln, der Gemeindsherrschaft und Dorfsehehaften zustehen und auch in der Topographia Ellvacensis von 1733 wird der Ort als mit 3 Bauern, 2 Halbbauern, 8 Löhnern, 1 Söldner (14 Unterthanen) dinkelsbühlisch genannt. So wurde er nach preußisch-bayrischem Zwischenbesitz im J. 1810 württembergisch.

Die St. Katharinakapelle dahier wurde im J. 1784 von dem Dalkinger Pfarrer Karl Nußbaumer aus Dinkelsbühl auf eigene Kosten wieder neu gebaut, die Spaur’sche Feldkapelle von dem Ellwanger Domherrn Graf von Spaur ums J. 1738 gegründet.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 574. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_574.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)