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ausgestattet zu haben, so Heinrich Adelmann von Adelmannsfelden, als dessen Nachfolger im J. 1579 Quirin Gottfried von Hausen, 1625 Erhard von Ow und Wilhelm, Friedrich von Grafeneck. – Den 27. Jan. 1481 wurde von einigen Kardinälen ein Ablaß für die Kapelle ertheilt, durch Verfügung des Ordinariats vom 30. April 1858 unter Lostrennung von dem seitherigen Pfarrverband mit Bühlerthann im Einvernehmen mit der Regierung eine selbständige Pfarrkuratie errichtet (Neher a. a. O. 127). 1

Schloß Thannenburg, 11/2 km südöstlich von Bühlerthann. Auf der von der Höhe von Fronroth westlich gegen das Bühlerthal sich vorstreckenden schmalen Bergzunge liegt noch wohl erhalten die weithin sichtbare Burg Thannenburg. Zwei tiefe, breite, den Bergrücken querdurchschneidende Gräben erschwerten den ebenen Zugang zur Burg und bildeten wohl einst zwei Vorburgen, jetzt zu Gärten benützt. Ein dritter aus dem Felsen gebrochener Graben schirmt die Burg selbst. Dieselbe besteht aus der inneren Burg, die in Gestalt eines westlich abgestumpften Dreiecks der Form des Berges folgt. Um sie läuft ringsum eine Ringmauer, an die sich gegen Süden gleichfalls von Mauern umgebene Ökonomiegebäude schließen. So bildet das Ganze ein Viereck, im Osten und Süden je 280 Fuß, im Westen etwa 140 Fuß, im Nordwesten 250 Fuß lang. Von Osten herkommend mußte man früher über eine hölzerne Zugbrücke, jetzt ist es eine zweibogige gemauerte Brücke, an dem Mittelpfeiler steht A. Z. 1879. Aber die alte, aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammende Brückenanlage schimmert noch durch, an der Ostseite steht ein 6 Fuß dicker Pfeiler aus Buckelsteinquadern, durch den einst oben der erste Thorbogen ging. Am Westende der Brücke erhob sich ein starker viereckiger Thurm, von dem gleichfalls der Unterstock noch erhalten ist. Dieser Thurm steht an der Südostecke der Ringmauer, südlich von ihm an der Ecke der südlichen Umfassungsmauer die Trümmer eines zweiten. Durch den spitzen Thorbogen eingetreten, haben wir zur Rechten die eigentliche Burg mit schmalem Eingang an der Südostecke. Die Burg besteht aus einer starken, schönen Buckelsteinmauer, die sich gegen Osten, an der zugänglichsten Seite, zu einem 14 Fuß dicken quer von Nord nach Süd laufenden Hochmantel verdickt. Derselbe ist an seinem nördlichen und seinem südlichen Ende mit einem Thurm bekrönt. Gegen Süden und Westen ist innen an die Mauer das Wohngebäude angebaut, im Westen mit einer hochgewölbten trapezförmigen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 555. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_555.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)