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und Wütenprunnen an die Propstei Hohenberg erscheinen und 3 im Dreipaß gestellte Tannenzapfen in ihrem Wappen führen, Haintz von Thann im Jahr 1352 als früherer Verkäufer von Gütern zu Ramsenstruth an Hermann von Kottspiel, Mathis von Tanne, Gemahl der Agnes von Haßlach, im Jahr 1371 (s. unten Oberzell) genannt. Ein Steinmetz Sifrid von Tann kommt im Jahr 1396 vor.

Der Ort erscheint von ältester Zeit her im Besitz der Abtei Ellwangen, wie schon im Jahr 1339 „von der Stadt ze Tanne“ eine jährliche Steuer von 40 Pfd. Heller, 20 an Ostern, 20 im Herbst, an Ellwangen gezahlt, dessen hiesiger Zoll des Jahrs auf 16 Schilling Heller angeschlagen wurde, auch Gericht, Wasser, Ungeld als ellwangisch bezeichnet werden. In den kaiserlichen Schutzbriefen für die Abtei wird der Markt Tann 1347, 1359, 1444, 1454 besonders hervorgehoben (1347 oppidum, sonst stets Markt) und den 8. Mai 1510 verlieh Kaiser Maximilian auf Bitten des Propsts Albrecht dem Vogt und Gericht des Markts Tannenberg ein eigenes Wappen: gespaltener Schild, vorne von Gold und Schwarz 3 mal getheilt, hinten auf grünem Berg ein grüner Tannenbaum in Silber; ein Siegel des Jahrs 1575 zeigt übrigens einen gespaltenen Schild, vorne getheilt, die obere Hälfte wie es scheint leer (wenn nicht bloß unkenntlich) in der unteren drei, (2, 1) gestellte Ballen, hinten der Tannenbaum auf einem Berg. Im Jahr 1733 wurden 2 Mühlen, 4 Bauern, 9 Halbbauern, 31 Löhner, 39 Söldner (zus. 85) dahier zum fürstlichen Ammanamt gerechnet.

Anderweitigen Besitz betreffend bildete solcher, namentlich an Eigenleuten, dahier sowie zu Fronroth, Hettensberg, Kottspiel, eine Zugehör der den 7. Januar 1380 von der Abtei Ellwangen an Ida, die Wittwe des Schenken Konrad von Limpurg verkauften Herrschaft Adelmannsfelden, verkaufte Jörg von Vellberg zu Leofels den 14. Mai 1527 theils allodiale, theils ellwangische Lehengüter und Gülten, wie namentlich zu Kottspiel so auch zu Heilberg, Bühlerthann und Unterfischach (OA. Gaildorf) nebst 1/8 Zehenten zu Kottspiel um 1220 fl. an Ellwangen, welches auch noch den 15. Juli 1578 hiesigen Besitz von Limpurg eintauschte (s. u. Bühlerzell).

Eine Ziegelhütte dahier wird ums Jahr 1340, die von der Abtei zu Lehen gehende Badstube 1339, die niedere Mühle (Niedermühle) dahier im J. 1553 genannt. Wegen eines neuen Tanzhauses, das der Schmid Kunz Geiger dahier gebaut hatte, wurde er mit der Propstei Ellwangen den 16. November 1478 verglichen; er durfte an den drei Jahrmärkten auch darin feil haben lassen, sowie einen Gang zu seinem Haus haben, damit die Tanzenden, wenn sie zechen wollten, durch denselben

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 548. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_548.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)