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Gerichtshofes, einer Regierung und (bis 1849) einer Finanzkammer. Vom Herbst 1815 bis Herbst 1816 weilte auf dem hiesigen Schlosse, mit seiner Gemahlin Katharina, der Tochter K. Friedrichs, der einstige König Jerome von Westphalen, welchen K. Friedrich gemäß einer mit den verbündeten Mächten getroffenen Übereinkunft zur Überwachung übernommen hatte; in dieser Zeit war der Generalmajor von Brüsselle Schloßhauptmann.

Den 26. Januar 1811 wurde der Stadt wie 6 anderen Städten, soweit ihrer im Namen des Königs Erwähnung geschähe, das Prädikat „Unsere gute Stadt“ verliehen (Reyscher, Staatsgr.Ges. 3, 286) und in der Verfassungsurkunde erhielt sie, wie diese anderen Städte, das Recht, für sich – ohne Betheiligung des Oberamtsbezirks, der seinen eigenen Vertreter bekam – einen Abgeordneten zur 2. Kammer zu wählen (vergl. oben S. 317).

Den 28. September 1812 wurde mit Genehmigung des Fürsten Primas von Dalberg Erzbischofs von Regensburg als Metropolitans vom 25. Dezember d. J. und des Papsts Pius VI. vom 21. März 1816 bis zur definitiven Organisation der katholischen Kirche im Königreich der frühere Ellwanger Stiftsdekan, Weihbischof von Augsburg, Bischof von Tempe i. p. inf. Franz Karl Fürst von Hohenlohe mit den Geschäften eines Generalvikars und den bischöflichen Funktionen für den württembergischen Antheil des durch den Tod des Bischofs von Augsburg erledigten Bisthums Augsburg und den exemten Sprengel in Ellwangen, welcher bisher einem Generalkommissär unterstanden hatte, mit dem Sitz in dieser Stadt übertragen und wurden ihm 4 Geistliche als Räthe, von denen 2 in Ellwangen, 2 auf ihren Pfarreien wohnen sollten, und ein Sekretär beigegeben. Nach dem Tode des Würzburger Bisthumsverwesers im Jahr 1813 erhielt er den 23. Januar 1814 die geistliche Verwaltung dieses Landestheils mit Genehmigung des Fürsten Primas vom 14. Febr. d. J. und nach demjenigen des Fürsten selbst, zugleich Bischofs von Konstanz und Worms, im Jahr 1817 mit päpstlicher Genehmigung vom 26. März den 19. Mai d. J. auch diejenige der in die Konstanzer, Wormser, sowie in die Speirer Diözese gehörigen Landestheile. Den 11. Dezember 1817 wurde jedoch von König Wilhelm mit Rücksicht darauf, daß Rottenburg dem Universitätssitz und dem weit größeren Theil des katholischen Württemberg näher lag als Ellwangen, sowie ohne Zweifel in der Annahme, die Ausbildung einer extremen Richtung sei in

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 514. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_514.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)