Seite:OberamtEllwangen 487.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vor. Doch wurden die Lehen zu Georgensgmünd, Hauslach, zu und um Gunzenhausen, Zehentantheile zu Oberwurmbach mit Genehmigung Papst Pauls V. vom 31. März 1617 als zu entlegener Besitz zum Zweck der Wiedererwerbung zweier Eisenwerke, welche der frühere Propst als Lehen an Unterthanen des Herzogs von Württemberg verpachtet, von diesen aber an den Herzog verkauft worden waren, im J. 1615 um 5000 fl. an den Bischof von Eichstädt verkauft. Insbesondere zu Unter-Wurmbach wurden 1404 ff. Behausung, Mühle, Hof und Schenkstatt, in der Folge das Rittergut Unter-Wurmbach, an verschiedene Familien, zuletzt seit 1520 die von Gundelsheim, hinausgegeben, bis dieses Lehen mit dem Tode Martins von G. als letzten seiner Familie im J. 1632 heimfiel und im J. 1669 um 2000 fl. an Brandenburg-Ansbach verkauft wurde. – Vogtei, Zehnten und Rechte zu Frankenthal (pfalzbayr. AG.-Sitz), alte Lehen der Herren von Schauenburg, im J. 1256 von diesen gegen Güter zu Edigheim und Oppau (ebendas.) vertauscht (Acta Theodoro-Palatina Tom. 6. Hist. p. 298. 299). – Die Stadt Bayreuth mit Burgen, Leuten und allen Zugehörungen, sowie die Feste Cadolzburg (bayr. AG. Fürth) mit sämmtlicher Zugehör den 28. Juli 1265 von Burggraf Friedrich III. und seiner Gemahlin Elisabeth Abt Otto unter Vorbehalt des Retraktrechts zu Lehen aufgetragen (Monum. Zolleran. 2, S. 57. 58) und noch im J. 1425 Ellwanger Lehen (von Minutoli, Friedrich I Kurfürst v. Brandenburg, 1. Berlin 1850 S. 312) – Lehensherrliche Rechte zu Dellmensingen (OA. Laupheim) 1272 dadurch begründet, daß Graf Ulrich von Württemberg dem Abt einen hiesigen Hof lehenbar machte, Besitz verschiedener Familien: Grafen von Schelklingen, Stadion, Roth, Kraft, Greck, Stotzingen u. s. w. zuletzt die obere Burg sammt Gütern, großem, kleinem Heuzehnten, Kirchensatz 1656 als freies Eigen verkauft. – Ein Hof zu Zimmerberg (OA. Aalen) seit 1364, sowie der Mantel an dem Schloß Schmidelfeld (OA. Gaildorf) seit 1429, dazu noch 2 Höfe zu Gerabronn (OA. Ellwangen) sammt dem Harzholz der Breitgehren seit 1574 Lehen der Schenken von Limpurg, im J. 1713 nach dem Tod des Grafen Vollrath von Limpurg heimgefallen, das Schloß Schmidelfeld 1708 in ein Kunkellehen verwandelt und im J. 1719 der verwittweten Gräfin Sophie Eleonore von Limpurg geeignet. – Die Herrschaft Wellstein (OA. Aalen) mit namentlich Abtsgmünd, 1374 ellwangisches Eigen, später 1397 Lehen der Familie von Hürnheim, nach deren Erlöschen 1585 eingezogen. – Die Herrschaft Hohenahelfingen, über die Oberämter Aalen und Ellwangen sich erstreckend, nach dem Erlöschen der Familie von Ahelfingen 1545 eingezogen. – Ein Hof, freiadeliges Gut, zu Flomborn (rheinhess. Kanton Frankenthal) ursprünglich mit Thurm, Häusern, Scheunen, Ställen, 200 Morgen Felds u. s. w. im J. 1480 von Gliedern der Familie Landschad für die Eignung von 1/6 am Frucht- und Weinzehnten zu Östringen (s. oben), schon 1404 ellwangischem Lehen dieser Familie, zu Lehen aufgetragen, nach dem Aussterben der Landschad (1653) heimgefallen und im J. 1661 an die Freiherrn von Schmidburg verliehen, 1691 wieder heimgefallen und nun in Pacht gegeben. 1

Weiterhin besaß Ellwangen schon ziemlich frühe 3 Propsteien, so die 2 im jetzigen Oberamt Ellwangen gelegenen zu Hohenberg und Frauen- oder Jagstzell (s. die betreffenden Ortsbeschreibungen) und die älteste aber ziemlich entfernt gelegene St. Georgs zu Wiesenbach (bad.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_487.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)