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Krönung zum Kaiser und der Absendung eines Legaten nach Deutschland zur Unterdrückung der Ketzerei zu verhandeln. Der Papst äußerte zwar sein Befremden darüber, daß Friedrich keinen höheren Kirchenfürsten deshalb gesandt habe, zeigte sich aber doch bereit, seinen Wünschen zu entsprechen, und der Brief, welchen Kuno in Betreff der beabsichtigten Kaiserkrönung an die Römer überbrachte, erregte bei diesen große Freude und wurde öffentlich auf dem Kapitol verlesen [1]. – Gotbold I. seit 1221. – Albert III.: er fand sich den 20. Januar 1225 und 20. Juli 1227 bei König Heinrich (VII.) zu Ulm, den 21. August 1235 bei Kaiser Friedrich II. zu Mainz, als das Herzogthum Braunschweig errichtet wurde, ein und legte im Jahr 1240 seine Würde nieder [2]. – Siefried I. 1240–1242, in welchem Jahre er resignirte. – Rugger 1242 bis 1246: er wohnte den wichtigen Verhandlungen Kaiser Friedrichs II. mit den deutschen Fürsten im Sommer 1245 zu Verona an, wobei namentlich die Verleihung Kurlands, Litthauens und Semgallens an den Hochmeister Heinrich von Hohenlohe und die Erhebung Österreichs zum Herzogthum stattfand, und wurde wegen seiner Treue gegen das staufische Haus den 25. Juli 1246 von dem Legaten Philipp, da er weder zu Heinrich Raspes Hoftag erschien, noch sich entschuldigte, für exkommunicirt und suspendirt erklärt [3]. – Gotbold II. 1246–1249. Rudolf 1249–1255, im J. 1255 für die Grafen Ulrich von Württemberg und Heinrich von Fürstenberg thätig (vgl. künftig Wirt. Urkb. 5, 61, jedoch auch ebd. 56). – Otto, der Tradition zufolge ein Herr von Schwabsberg (OA. Ellwangen) 1256–1269. – Konrad (desgl.) 1269–1278. – Ekkehard von Schwabsberg 1278–1309 († 30. September d. J.); Ende Februars und Anfangs März 1293 fand er sich auf dem Hoftage zu Eßlingen ein. – Erenfried von Vellberg (OA. Hall) 2. Oktober 1309 bis 11. Mai 1311 († nach einem späteren Eintrag des Necrol. Elwac. 12. Mai). – Rudolf von Pfalheim (OA. Ellwangen) 1311–1332 († 4. oder 5. August des Jahres). – Kuno II. von Gundelfingen (bayr. AG. Lauingen) 1332–1367, er trat den 6. Septbr. 1335 dem Kurverein zu Rense bei (Stälin 3, 209), erhielt den 29. Septbr. 1342 von den beiden Grafen Ulrich von Helfenstein für seine Lebenszeit das Recht, in ihrem Wildbann zwischen Pfingsten und St. Michelstag 2 Hirsche zu jagen, und schlug sich in dem Kampf ums Reich zwischen Ludwig von Bayern und Friedrich von Österreich eifrig auf des ersteren Seite, weshalb er mit dem Dekan Liutfried und Konvent in den Bann verfiel, aus dem sie Bischof Friedrich von Bamberg als päpstlicher Kommissär am 3. Febr. 1348 löste. Er soll i.J. 1354 das Schloß neu erbaut haben. (s. S. 417). – Albert IV. Hack von Wellstein (OA. Aalen), früher Keller des Stifts, 1367, resigniert 1400 († 1404, 3. Jan.). – Siefried II. Gerlacher 1400–1427 († 4. Novbr.), wie es scheint von bürgerlicher Abkunft. Er trat im Jahr 1406 mit einigen weltlichen Herren als Brautwerber Graf Eberhards des Milden von Württemberg um Elisabeth, Tochter des Burggrafen


  1. Raynaldi Annal. Eccles. ann. 1220 §§. 5–11. Böhmer-Ficker, a. a. O. Nro. 1092. 1132; Böhmer, Regg. imp. Reichssachen Nro. 47. Über Kuno als Abt von Fulda s. (freilich nicht durchaus zuverlässig) Schannat, Hist. Fuldens. 1, 190, Würdtwein, Nov. Subs. 3, 72.
  2. Böhmer-Ficker a. a. O. Nro. 3960. 4067. 4136. 2104.
  3. Böhmer-Ficker a. a. O. Nro. 3479. 3484. 4869 a.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_462.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)