Seite:OberamtEllwangen 400.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ad Virgineam hanc statuam bis mille florenos, et Anno 1748 7ma Sept. pro festa natae Virginis die ipsam in agone legavit animam relinquens virgineum hoc virginibus exemplar. Ignatius Emer aurifaber fecit.

Über den trefflichen Goldschmied Ignaz Emer und andere früher in Ellwangen thätig gewesene Künstler und Kunsthandwerker, siehe unten den besonderen Abschnitt im geschichtlichen Theil.

Große Glocke: † Osanna heis ich. in unser Frauen er leut ich. bernhart lachaman gos mich 1499.

Zweite Glocke: † jesus nazarenus rex judeorum. bernhart lachaman gos mich 1508.

Dritte Glocke: IN HONOREM . B. MARIE VIRG. SVB. REV. ET. ILL. PR. AC. DN. D. IOAN. IACOBO PRAEP. ET DNO ELWANGENSI campana erat fusa . F. Racle lothar. me fecit. ANNO . MDCXXVI. In der Mitte der Glocke das Wappen des Joh. Jac. Blarer und F. Racle Lothar. me fecit.

Kleine Glocke, soll früher auf dem Steinthor als Armensünderglocke gehängt haben: Ave Maria Gratia plena Dominus tecum. Wolfgang Wilhelm Schelchshorn in Eychstet goß mich 1708.

Vor dem Westeingang eine hübsche kreuzgewölbte Vorhalle auf zwei toskanischen Säulen. Schöne Adlerbeschläge in Schmiedeisen unter den Klopfern der 3 Thüren; auch die im westlichen Theil der Süd- und Nordseite der Kirche befindlichen Rundfenster haben gutes Schmiedeisengitterwerk.


Die St. Wolfgangskirche liegt außerhalb, südwestlich der Stadt links an der Straße nach Schrezheim, im Schatten dunkler Kastanienbäume und schon innerhalb des großen mit schönen Denkmälern geschmückten Friedhofs; sie wurde 1473–76 vom Fürstpropst Albrecht I. von Rechberg zu Ehren des heiligen Wolfgang, Ulrich und Lorenz erbaut und am Sonntag nach St. Veit 1476 eingeweiht. „Den Anlaß zu solchem frommen Vorhaben hat Hochgedachter Fürst daher genommen, weilen sich zu derselben Zeit schon auf dieser Stelle bei dem in der sogenannten Schuppach gestandenen hölzernen Bildhauß St. Wolfgangi ein großer Zulauf und Wallfahrt hervorgethan“. (Hiller’sche Chronik, I). Die Kirche ist ein schöner spätgothischer einschiffiger Hallenbau. An einen Westthurm stößt ein 35 Fuß

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_400.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)