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St. Johann B. im nördlichen Querschiffarm ihren Platz hatte. Der Altar zu Jesus im Kerker, ein großer Bau mit dem lebensgroßen Bild des gefesselten Heilands, gestiftet von Josef Graf von Spaur, † 1747, oberhalb mit seinem Wappen und einer Inschrift.

Zwischen dem Kerker und dem Kreuzaltar, da wo früher der Zugang in die Jesuitenkirche gieng, steht der Ölberg, bis 1803 außen an der Stiftskirche.

Im südlichen Theil der Vorhalle der St. Ulrichs- und Conrads-Altar, in Spätrenaissance, der Petrus- und Paulus-Altar, mit Petri Fischzug, ohne Zweifel früher in der Peter- und Pauls-Kapelle, für die er, wie es scheint im Jahr 1657–58, von Kustos Cramer gestiftet wurde (Bericht an das General-Vikariat in Augsburg, Ablässe für die Kapelle betreffend, Copie im Staatsarchiv).

Der St. Sebastians-Altar, merkwürdig durch seine eigenthümliche Form und die große Anzahl von Reliquien, welche das Bild des Heiligen, eine Sculptur aus dem 15. Jahrhundert, umgeben; es wurde 1681 vom Fürstpropst Jos. Christ. von Adelmann den Jesuiten für diesen Altar geschenkt, der seinen Platz in ihrer 1681 vollendeten Hauskapelle, nach Aufhebung des Kollegiums in der Privatwohnung des P. Reeb hatte. Der Altar kam aus der Sebastianskapelle.

In die Südwand eingelassen ist sodann eine Steinsculptur aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts: Anna mit Maria und Jesus auf den Armen, zu Seiten Hieronymus und Johann Ev., unter dem der Stifter des noch streng gothischen Werkes in kleiner Figur knieend mit seinem Wappen dargestellt ist, nämlich der Fürstpropst Albrecht II., Thumb von Neuburg (1503 bis 1521). Es ist der mittlere Theil des ehem. St. Annenaltars, auf den Albrecht II. 1508 eine Vikarie stiftete. Über die früher in der Stiftskirche vorhandenen Altäre s. Busl. S. 36–41.

Über den Eingängen zur Krypta, im Süden und Norden, sieht man die Äbte und Pröpste Ellwangens auf großen hölzernen Tafeln gemalt, nach der beigesetzten Jahreszahl gefertigt im Jahr 1576; weiter unten vier rechteckige Gemälde, darstellend die Martyrien des hl. Vitus, hl. Benignus u. s. w., auf drei derselben steht: Matthaeus Zehender pinxit a. 1685. und das wolfframsdorfische Wappen. Matthäus Zehender aus Mergentheim, † zu Innsbruck 1690, malte 1688 das große und schöne Bild, die hl. Magdalena bei der Fußwaschung Jesu, für

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_381.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)