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starken Umwallung mit römischen Waffen längere Zeit gegen eine Übermacht zu halten. Angrabungen an ihm zeigen wieder deutlich, daß es ein reines Erdwerk ist.

Auf Markung Schrezheim. Der große Burstel in Rotenbach liegt eine Stunde vor dem Limes am Westende des Dorfes, zwischen zwei von West nach Osten fließenden, einst zu Seen geschwellten Bächen, an der Spitze der zwischen beiden Bächen heranziehenden Landzunge, aus dieser theils hinten herausgeschnitten, theils hochaufgeschüttet. Ein Ringgraben und Ringwall läuft, zum Theil etwas verwischt, rings um den Hügel, und davor, gegen die Landseite, Westseite, ein zweiter Graben; auf den andern drei Seiten war See. Die uralte, von Westen und von Nordwesten herkommende Hochstraße läuft bis an den das linke Jagstthalgehänge beherrschenden Burstel.

Auf Markung Schwabsberg. Die Burg Schwabsberg, einst von den Rittern von Schwabsberg bewohnt, und jetzt so gut wie spurlos vergangen, war ohne Zweifel auch eine römische Anlage; sie liegt auf leicht geneigter Höhe und zeigt heute noch die Spur eines aufgeworfenen, mit einem Ringwall umgebenen Hügels; ihr gegenüber bei der Schwabsberger Kirche waren früher gleichfalls Verschanzungen; vor vierzig Jahren stand der dortige Burstel noch 14 Fuß hoch. Das hier enge Thal war auf beiden Seiten durch Burgställe gesperrt.

Im „Burgholz“, eine Viertelstunde nordöstlich von Schwabsberg, Reste eines Burstels (?). Derselbe liegt rechts an der alten Straße von Ellwangen nach Westhausen, südlich des Goldrainbachthälchens.

Das Kastell bei Buch. Dasselbe wurde schon 1819 von Buzorini und Freudenreich untersucht.

Über seinen damaligen Zustand und den der nahen Teufelsmauer schreibt die Hiller’sche Chronik:

„An der Straße von Ellwangen nach Aalen zwischen dem Dorfe Schwabsberg und dem Weiler Buch ist das sog. Madholz. An der nördlichen Ecke dieses, meist mit Tannen bewachsenen Waldbodens, etwa 30 Schritte von der Straße wird die Teufelsmauer sichtbar. Ungefähr 100 Schritte weiter einwärts beträgt ihre Höhe 6–7 Schuh. Geht man von hier aus auf dem Walle fort, und läßt man die östliche Ecke des Madholzes zur Linken, so kommt man an den gegen Mittag gelegenen Saum desselben. Hier macht die Teufelsmauer einen etwas stumpfen Winkel und zieht sich in einer geraden Linie an dem südlichen Ende dieses Waldes gegen Hüttlingen zu.“

„Die zwei Freunde der Alterthumskunde, welche diese Notizen in das allgem. Int. Bl. f. d. Jagstkreis lieferten, setzten am 16. August 1819 ihre Forschungen fort. Sie gingen von Buch aus gegen Morgen auf den Wiesen an den Altbächen hinab, bis sie nach einer Viertelstunde an die sog. alte Burg kamen. Diese ist kein Gebäude, sondern ein von dem Wiesenthale bis auf die Höhe der sog. Stockäcker sich erstreckendes Feld, welches 70–80 Schritte breit und 170–180 Schritte lang, und der Länge nach noch von einer 1–4 Schuh hohen, zum Theil mit Gesträuch bewachsenen Mauer umgeben ist. Nach einer Sage der Bewohner von Buch soll dieser Platz, die alte Burg, ein Begräbnisort derjenigen Stadt gewesen sein, welche auf den nächsten gegen Morgen zu gelegenen Umgebungen den Stockäckern gestanden habe. Noch dermalen haftet auf demselben das Recht, daß er von keinem andern Viehe, als dem

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_343.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)