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bis der Verfasser dieses Abschnitts bei Bereisung des O.A. Ellwangen dieselben mehrmaliger genauer Untersuchung unterwarf, die Zahl derselben vervollständigte, ähnliche Werke in den Oberämtern Gmünd und Aalen und zwar auch vor der Teufelsmauer nachwies. Vgl. auch Württb. Jahrb. 1823 I. Heft S. 35 ff.; ebenso Berichte in der Jagstzeitung, Ellwangen 1819, ja schon im Allg. Intelligenzblatt für Neuwürttemberg von 1804.

Betrachten wir nun den Zug der Teufelsmauer, soweit sie durch das Oberamt geht, genauer. Die an vielen Stellen noch leidlich erhaltene Mauer tritt, von Hüttlingen, OA. Aalen, herkommend, westlich von Buch in den Bezirk und zieht in schnurgerader nordöstlicher Richtung bis Schwabsberg. Nachdem sie so die Jagst überschritten, macht sie eine Ecke, und läuft eine halbe Stunde lang schnurgerade östlich auf der Wasserscheide zwischen dem Auerbach und der kleinen Sechta, dann wieder nordöstlich; läuft mitten durch Röhlingen über den Schlierbach und das Pfahlfeld, bei Erpfenthal über die Sechta, ebenso vor Pfahlheim, bei Halheim über den dortigen Bach, am Freihof und an Dambach vorbei, und ehe sie Bayern betritt, nördlich von Eck über den südlichen Zufluß des Katzenbaches – von Halheim bis an die bayrische Grenze, 61/2 km lang, ohne ein Thal zu überschreiten.

Von Befestigungen hart (südlich) am Limes bestanden im Bezirk: an der Oberamtsgrenze gegen Lengenfeld OA. Aalen stand am Wald ein im Jahr 1840 ausgebrochener Thurm (s. OA.Beschr. Aalen S. 137). Weiter auf dem Rücken nordwestlich von Buch links der von Aalen nach Schwabsberg (Ellwangen) führenden Landstraße sah Buchner an der Südspitze des Madholzes noch die Rundung eines Thurmes, unter Tannenbäumchen. Derselbe wurde im Frühjahr 1885 von mir theilweise ausgegraben; wegen des dicht daraufstehenden Waldes konnte er nicht ganz blosgelegt werden. Er mißt außen 18 römische Fuß im Geviert, sitzt mit der Vorderseite auf der Teufelsmauer, ist aus Liaskalk und Liassandstein aufgemauert und hatte außen einen starken Mörtelbewurf. Er beherrscht ringshin die Gegend.

Ein weiterer Thurm stand auf der Höhe rechts der Jagst, auf dem Rücken zwischen Auerbach und Sechta, bei den „Mäuerlesbüschen“. Grundreste und Schutt noch sichtbar; der Thurm war gebaut aus regelrecht behauenen Tuffsteinen und Liaskalkplatten. Eine große Platte aus dem Schutte wurde verwendet als Eingangsstufe vor dem Kirchhof zu Dalkingen (vergl. Herzog, S. 108.)

Auch dieser viereckige Thurm wurde im Frühjahr 1885 von mir blosgelegt, er steht in der Teufelsmauer und bildet eine Ecke derselben. Von ihm aus zog die Mauer ostwärts gegen Haisterhofen und auf der andern Seite eine kleine Strecke weit südwärts, um dann in südwestlicher Richtung über die Jagst zu setzen. Somit bildete hier die Mauer einen rechten Winkel, in dessen Scheitel der Thurm steht; diese Wendung ist bedingt durch das Thälchen des Auerbaches, das vor dem Limes hinzieht und gerade hier gegen den Thurm eine kleine Bucht südwärts vorschiebt. Beide Ansätze der Teufelsmauer am Thurm sind noch erhalten und ließ sich der ostwärts ziehende Strang noch über 100 m lang bloslegen. Der

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_337.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)